Liebe Zielgruppe,

am Wochenende habe ich zusammen mit Peter einen wunderbaren rost-, kratzer und dellenfreien Cool Blue mit Motorschaden gekauft. Der ehemalige Besitzer war zwar äußerlich sehr besorgt um sein Fahrzeug, fuhr es nie im Winter und im Sommer offenbar auch nur bei schönem Wetter, putze und wienerte das Ding. Um die Technik kümmerte er sich allerdings recht spärlich.

So fanden wir "Majo" nicht nur am Öleinfülldeckel sondern auch im Ausgleichbehälter in ergiebigen Mengen.

Der Verkäufer wusste nichts vom Schaden an der Zylinderkopfdichtung. Seine Werkstatt meinte, das sei normal, da er nur Kurzstrecke führe. Die Kurzstrecke fuhr er so lange, bis der Motor schlussendlich fest war. Herzlichen Glückwunsch!

In meiner Werkstatt angekommen, habe ich mich auf Fehlersuche begeben. Der Motor ist wirlich fest. Nicht nur Wassereinbruch im Zylinder oder ähnlicher Unbill. Ich habe den Motor noch nicht komplett geöffnet, so dass ich nicht weiss, ob nun Kolben oder Kurbelwelle (oder beides) festgegangen sind.

Eine erste kleine Analyse zeigt, dass der Vorbesitzer den Wagen immer wieder so heiss gefahren hat, dass sich die Beschichtung der Ventildeckeldichtung auslassseitig komplett abgelöst und als honigartige Klebemasse auf den Nockenwellen, Hydrostößeln und Ölkanälen verteilte.

Schöne Sauerei.

Zusätzlich zur ständigen Überhitzung hat die Masse vermutlich auch die Ölkanäle verklebt. Ergebnis ist nun, dass nun entweder die Kurbelwelle und deren Lagerschalen fratze sind, zumindest aber ein Kolben gefressen hat und nun keine Lust mehr hat.

Liebe Jungs und Mädelz vergesst vor lauter Putzen und "tuning" also nicht das geliebte Motörchen. Denn ein Auto das nicht fährt, ist sein Geld tatsächlich nicht wert

Was auch immer den Motor wieder zum Leben erwecken wird, möchte sicherlich saubere Ölkanäle. Wenn jemand einen Tipp für mich hat, wie man diese, ohne im Besitz einer Teile Waschmaschine zu sein, sauber bekommt, gerne her damit.

BTW: mein Lens-Mans grüner Rechtslenker TF 115 steht nun quasi zum Verkauf. Nicht der schönste, fährt dafür aber Needs a little tlc, wie der Engländer zu sagen pflegt! Wenn jemand Interesse hat, gerne melden.

Franz

Wenn der wirklich so heiß geworden ist, wie anhand der Bilder zu vermuten ist, dann kannst du den Kopf vermutlich eh wegwerfen, der dürfte dann weich geworden sein. Da wäre dann jede Minute Reinigungsarbeit verschwendet. Ich würde ansonsten einfach mal in Serviceposition den Zahnriemen abnehmen/aufschneiden und versuchen, die Nockenwellen zu drehen. Wenn die fest sind, dann ist der Kopf eh für die Tonne. In dem Fall dann auch leicht an der Kurbelwelle drehen, so 30° in jeder Richtung von der Serviceposition aus sind unproblematisch, da stößt oben noch nix an. Dann wäre zumindest der Block noch zu retten.

Das wird eine passende Prüfung herausfinden. Wegwerfen muss man ihn deshalb nicht. Köpfe kann man härten lassen.



Das wird sich auch noch zeigen



Die KW lässt sich nicht mehr drehen. Daher vermute ich, wie geschrieben, Klemmer/Fresser oder Lagerschaden.

Das ist auch nicht wirklich Thema meines Threads, sondern ob es Mittelchen gibt, die die teerartige Masse ohne mechanische Kraft entfernen können. Der Motorüberholer meines geringsten Misstrauens kann das sicherlich auch, kostet aber wieder (viel).

Das hilft sicher nur den Motor rauswerfen und ein anderen einbauen bei so einem Schaden wenn sich nix mehr dreht.

Auch das war nicht meine Frage im Thread, und ist ganz nebenbei völliger Blödsinn, aber sei's drum.

Mag schon sein, dass das nicht die Frage war, aber es war der IMHO einzig vernünftige Weg
Vermutlich ist der Kollege mit schleichendem HGF und fehlendem Kühlwasser durch die Gegend gefahren, bis der Kopf knalle heiß war und da kann man sich fast schon denken, was da alles "im argen liegt".....
Motor fest: vermutlich Kühlwasser im Brennraum. Pleuel verbogen, Ventile, Nockenwellen wegen Ölmangel eingelaufen, Kurbelwellenlager können auch betroffen sein -> Generalüberholung ist teurer als einen AT-Motor aus England einbauen.
Ist es ein TF160?

Der vernünftige Weg wäre gewesen, einen weiteren Honda zu kaufen.



Wahrscheinlich. Wobei es ihm nicht an Kühlwasser mangelte, als ich ihn abholte.



Nope. Brennräume sind trocken. Ob und was eingelaufen ist etc, werde ich noch feststellen. Einen passenden Kopf habe ich im Regal liegen. Generalüberholung ist sicherlich etwas teurer als ein gebrauchter Motor, allerdings weiss ich dann, was ich habe. Das ist mir allemal lieber als ein Motor mit unklarer oder vorgegaukelter Vergangenheit. Revidierte Motoren mit Garantie kosten ähnlich viel, wie eine Überholung, bei der ich für viele Arbeiten nur das Material bräuchte. Das entscheide ich, wenn ich den Motor zerlegt habe.



Nope. Modell Cool Blue, 135 MPI, Pektron

zerleg das Teil. Kopf runter, Ölwanne weg und schauen. Ein Motorinstandsetzer kann dir die Teile waschen. Das sollte nicht die Welt kosten und dann mit dem Neuaufbau beginnen, falls es Sinn macht.

Das ist mein Plan.



An den hatte ich auch schon gedacht. Mache aber gerne Dinge selbst, die ich mit passendem Aufwand vernünftig selbst machen kann.

aller, dann sind wir uns einig. Aber waschen kann der Instandsetzer besser, auch wegen Umwelt und so. Auf die paar Euro wird es Dir sicherlich nicht ankommen.

leg die ganzen Teile einfach mal ne weile in Diesel ein... wirkt ware Wunder...

Stimmt. Das half bei völlig vermockten Moppedfelgen auch ...