Liebe Zielgruppe,

mein TF ist inkontinent. Er möchte das gute Öl nicht bei sich behalten.

Meine Vermutung ist, dass es die ZKD dahingerafft hat, da die Laufspuren unterhalb des Zylinderkopfs zu beginnen scheinen. Mykel meinte per eMail, dass es sich ggf. um die Nockenwellen-Simmerringe handeln könnte. Habe ich gerpüft. Sind furztrocken. Peter "Speedsgood" hat sich den Motor mit mir gestern auch nochmal angeschaut und war sich auch unschlüssig.

Sachdienliche Hinweise sind erbeten

cya, Franz

Hi Franz,

an die Kopfdichtung mag ich immer noch nicht glauben, denn an der Stelle ist nichts, wo das Öl mit Druck durchläuft. Ich hab die relevanten Stellen mal auf dem Bild unseres Turbo-Blocks markiert, das einzige, wo da Öl ist, sind die Rücklaufkanäle durch die Kopfschraubenlöcher. Wenn an der Stelle die Kopfdichtung durch wäre, dann würde es sicher auch Wasser ins Öl oder umgekehrt drücken, und das ist ja nicht, wenn ich dich richtig verstanden habe. Wasseraustritt ist auch nicht, oder?

Nächste Möglichkeit wäre daher der Nockenwellenkasten, also nicht der Deckel oben, sondern die Trennung darunter. Wenn die Dichtfläche auf der Auslassseite nicht mehr richtig schließt, dann kann es da schon raussiffen. Im mittleren Bereich tropft das dann auf den Auspuffkrümmer und verbrennt, links und rechts läuft es am Block runter.

Abhilfe wäre:
- Motor in Serviceposition
- Zahnriemenkasten aufmachen
- Zahnriemen entspannen und von den Nockenwellenrädern abnehmen
- Nockenwellenräder entfernen
- Zündspulen, -kabel und -kerzen entfernen
- Nockenwellendeckel entfernen
- Nockenwellenkasten lösen und entfernen
- Nockenwellen mit Simmerringen ausbauen, Simmerringe wegwerfen
- Dichtflächen reinigen

- neues Dichtmittel korrekt aufbringen
- Nockenwellen wieder einsetzen
- Nockenwellenkasten montieren und Schrauben gemäß Anzugsreihenfolge festziehen
- neue Simmerringe montieren
- Nockenwellendeckel mit neuer Dichtung montieren und Schrauben gemäß Anzugsreihenfolge festziehen
- Zündkerzen einsetzen, -spulen und -kabel anbringen
- Nockenwellenräder anbringen (auf korrekte Ausrichtung achten, "IN" und "EX")
- Zahnriemen wieder drauffummeln
- Spannrolle justieren
- Kurbelwelle zwei Mal durchdrehen und Timing kontrollieren
- Zahnriemenkasten montieren

Ggf. bei der Gelegenheit auch gleich den Zahnriemen, Spannrolle und WaPu tauschen, wenn sinnvoll. Oder wenn der Kram auch verölt ist. Kopf und Kopfdichtung können draufbleiben. Wenn die Mühle böse tackert, können bei der Gelegenheit auch gleich die Hydros gewechselt oder gereinigt werden.

Hi Mykel et al,

Ich bin auch nicht sonderlich erpicht darauf, die ZKD zu wechseln

Wasser ist super sauber, ebenso beim Öl keine Anzeichen von Verwässerung.

Das Öl tritt hauptsächlich nahe Zylnder 4 aus. In Deinem Bild der obere Kreis. Dort könnte das Öl auch durchdringen, ohne in einen Wasserkanal einzudringen, vor allem bei den alten ZKD mit Elastomerdichtlippen. Vielleicht ist auch die Ölschiene hin und die Zyl-Kopfschraube an dieser Stelle nicht mehr ordentlich fest?!

Den Nockenwellenkasten hatten wir auch in Verdacht. Ausgiebige Befingerung der Nahtstelle brachte keine öligen Finger zu tage. Auf den beiden Bildern sieht man den Teil des Krümmers über und unter Zyl. 4. Oberhalb sind keine Ölspuren zu sehen, wohl aber unterhalb.

Den Nockenwellenkasten zu öffnen wäre ja quasi der erste Schritt auf dem Weg zur Kopfdichtung

Vor Ostern komme ich eh zu nix. Werde nach Ostern die ganze Ölsauerei mit reichtlich Bremsenreiniger, Lappen und Flucherei entfernen, ein paar Kilometer fahren und nochmals betrachten. Vielleicht sieht man dann klarer.

Es war leider doch die ZKD. Modell Uralt, fast schon ein Schätzchen

Ja, das Dichtungsmodell erhält bald eine H-Kennzeichnung

Die Ölschiene schien übrigens noch o.k. zu sein, zumindest wenn man von der noch vorhandenen vollen Klemmkraft auf allen 10 Sandwich-Schrauben ausgeht. Hat der Dichtung aber auch nix genutzt Die wollte halt nicht mehr mit zum Heimatausflug, hat sich daher in die Hose (bzw. in den Block) gemacht und muss nun als Rentner-Dichtungs-Imi zurück bleiben, während der Franz mit der Neuen seine Inselreife auslebt