Hallo,

als eines der nächsten "Projekte" die ich mir bei meinem "F" vorgenommen habe, hatte ich überlegt das Verdeck von innen geräusch- und wärmezudämmen. Quasi so ähnlich wie es manche Premium-Autohersteller heutzutage ab Werk mit einem "Akustik-Verdeck" anbieten.

Nun gibt es ja gedämmte Innenhimmel für den F/TF bereits fertig von spezialisierten Herstellern, aber die kosten dann mal eben ab 300 Euro aufwärts und sollen garnicht so überragend schalldämmen (weil sie auf offenzelligem Schaumstoff basieren). Wenn man die richtigen Materialien als Meterware kauft und jemanden an der Hand hat der mit ner Nähmaschine umgehen kann, dann dürfte sich so ein abnehmbares Innenverdeck zu Materialkosten von nicht mehr als 50-70 Euro realisieren lassen.

Die Überlegung ist jetzt, was für Materialien können zum Einsatz kommen. Sie müssen leicht und dünn sein damit sie die Beweglichkeit des Verdecks nicht einschränken, aber trotzdem wirkungsvoll, und sie müssen strapazierfähig, elastisch und temperaturbeständig sein (ein geschlossenes schwarzes Verdeck kann sich im Sommer in der Sonne schnell mal auf 70-80 Grad aufheizen). Eine zusätzliche Wärmedämmungs-Eigenschaft wäre auch willkommen, auch wenn das Hauptaugenmerk auf Geräuschdämmung liegen soll.

Ich habe irgendwo gelesen, dass diese gedämmten Verdecke mehrschichtig sind und eine der Schichten wohl eine Gummifolie ist, weil Gummi wohl sehr gut schalldämmen soll und natürlich dauerhaft elastisch bleibt. Ansonsten gibts ja auch Textilvlies meterweise zu kaufen, das ist quasi das Material mit dem die Verdeckkasten-Abdeckung von unten gedämmt, ist, das gäbe es auch dünner mit 5mm oder so. Moosgummi/Zellkautschuk soll ja auch schalldämmend wirken, und das gibts auch in Stärken von wenigen Millimetern...


Habt ihr irgendwelche Ideen, was für Materialien da sonst noch in Frage kommen?

Komisches Projekt, zum Frühlingsanfang. Da wollen die meisten offen fahren hier. Und im Winter bringt ein Hardtop unübertroffene Beruhigung im Fahrzeuginneren. Ich hatte mal ein neuwertiges Innenverdeck, nie montiert, lag rum. Ging weg für 100 Euro.
Und bei deiner Signatur hätte ich auch gedacht, du fährst den MG überwiegen offen. Aber ich will dir nicht den Wind aus den Segeln nehmen, auch wenn es so scheinen mag. Wollte nur ne Erklärung geben, falls die Resonanz hier eher bescheiden ausfallen sollte.

Gerrit......Du brauchst nen ordentlichen Auspuff, dann kommst Du nicht auf solche Ideen

ich hab nen ordentlichen Auspuff

denke mir nur, auf längeren Autobahn-Fahrten wie z.B. der England-Fahrt diesen Sommer könnte so eine Geräuschdämmung fürs Verdeck vielleicht dazu führen dass einem nach nem ganzen Tag im Auto nicht die Ohren dröhnen...

Nähen könnt ich's zur Not sogar selber... hab vor ner Weile mal bei uns in der Familie ne Nähmaschine reparieren dürfen, und hab mir dabei dann gleich ein bisschen nähen beibringen lassen...

Nachdem ich mich noch ein bisschen informiert hab, wäre wohl das beste ein dreischichtiger Aufbau; die Außenhaut eine reflektierende Aluminium-Verbundfolie zur Wärmedämmung (z.B. die allseits bekannten Rettungsdecken ausm Verbandskasten), dann in der Mitte 1mm Gummifolie (nicht mehr, höchstens 2mm, da Gummi sehr schwer ist), und dann darunter 3-5mm starkes Moosgummi. Damit müsste man eine gute Wärme- und Schalldämmung hinbekommen. Das ganze wird dann eingenäht in robusten Leinen- oder Kunstfaserstoff der quasi dann auch den sichtbaren Teil des Dachhimmels bildet. Je nachdem zu was für Preisen man jeweils 1-2 qm von allem bekommt, sollte es sich in der Tat um 50-70 Euro Materialkosten handeln. Und man hätte dann sogar ein Innenverdeck das besser dämmen sollte als die Schaumstoff-Innenverdecke die es zu kaufen gibt.

Also...wenn du schon 1 machst............

Wie stellst du dir egtl die Befestigung vor?

Klettband?

Über die Befestigung müsste man sich wirklich gut Gedanken machen.

Das Problem ist dabei die Gummifolie. Gummi hat in etwa eine Dichte von 1,3-1,5 g/cm³. Das heißt, es ist z.B. in etwa anderthalb mal so schwer wie Wasser. Aber andererseits soll Gummi wirklich sehr gute Schalldämmungs-Eigenschaften haben, würde also bei so einem Akustik-Verdeck wirklich einen Unterschied machen.

Am besten wäre es wohl, diese dreilagige Verbundfolien-Gummi-Moosgummi-Füllung des Innenverdecks in Segmente von je ca. 100x25 cm aufzuteilen, die dann jeweils zwischen die Streben des Verdecks eingepasst werden. Die drei Lagen könnte man flächig verkleben mit Gummikleber, was auch die Stabilität des Innenverdecks als ganzes erhöht, und zum trocknen wird das ganze in eine Presse eingespannt. Die Außenhülle des Innenverdecks kann dann am Ende aber trotzdem "einteilig" sein.

Da das Gummi so schwer ist (ein solches Segment von 100x25 cm würde selbst bei einer 1mm-Gummifolie mit Moosgummi und Stoff drum herum um die 400 Gramm wiegen), könnte eine Befestigung nur mit Klettband an der Verdeckhaut dazu führen dass an den Klettverschluss-Stellen die Zuglast recht groß wird. Halten wird das wohl, aber es kann dazu führen dass man von außen am Wagen "Dellen" in der Verdeckhaut sieht. Um die Zuglast zu verringern, könnte man vielleicht in das Innenverdeck unter Spannung stehende Kunststoff-Querstreben einarbeiten die die Segmente nach oben drücken. Das würde dann auch bedeuten dass man die Last auf die Außenränder des Verdecks umleiten würde, wo es eigentlich auch keine Beulen geben würde. Eng anliegen an der Verdeckhaut sollte das Innenverdeck allemal, um zusätzliche Schall-Reflektionen zwischen der Alu-Verbundfolie und der Verdeckhaut zu verhindern.

Und so kommt man vom hundertsten ins tausendste, vom Hölzchen aufs Stöckchen...

...und das Öffnen und nach hinten Klappen klappt dann wahrscheinlich auch nicht mehr, vor allem mit Glasheckscheibe, denk ich mal.
Hardtop is da besser.

naja, es gibt ja solche Innenverdecke auch zu kaufen, und mit denen soll das aufklappen des Verdecks auch ganz normal funktionieren.

Der Knackpunkt wird sein dass so ein Innenverdeck halt relativ dünn sein muss, damit sich halt die Bügel des "Außen-Verdecks" wie gewohnt ineinander legen lassen. Meine Dreischicht-Konstruktion mit Stoff-Hülle wäre in etwa 5 mm dick, was eigentlich nicht zuviel sein dürfte. Damit das Innenverdeck beim aufklappen nicht verrutscht, könnte man ja noch Schlaufen einarbeiten mit denen das ganze an den Verdeck-Bügeln festgebunden wird.

Aber damit sowas wirklich am Ende was bringt, muss es halt sorgfältig "engineered" sein und nicht einfach nur lieblos zusammengeklatscht. Und da werd ich halt noch ein wenig drüber nachdenken müssen

Na dann halt uns am Laufenden...

Vielleicht hat ja jemand eins'von der Stange' verbaut und kann zur Befestigung, Dicke und Gewicht was beitragen?

Ich hatte damals eins "von der Stange" verbaut...
Die Befestigung war schon gut ausgedacht....am Innenverdeck waren, ich nenn das mal so, aufgeschnittenen Kunstoffpanzerrohre (Elektriker wissen nun was ich meine ) angebracht, welche auf die Querstreben des Verdecks geclippt wurden. Vorne wurde das Innenverdeck zwischen der breiten Querstrebe und der eigentlichen Dachhaut geschoben und hinten waren am Innenverdeck einfach Haken angebracht, die das I-Verdeck an der Heckscheibe vorbei an der Gummidichtung oder den Verschlüssen des Verdecks gespannt haben.
Bei offenen Verdeck faltete sich der ganze Spaß zwar gut zusammen, trug aber doch mehr auf. Persenning passte aber.
Dick war das ganze nicht...vielleicht 2-3mm. Mehr wird aber auch nicht gehen...dann ist mit aufklappen Essig.
Und Gummi und/oder Moosgummi??? Ich glaub nicht das dieses funktioniert....

also ich denke auch dass so 3-5 mm die "Schmerzgrenze" sein würde was die Dicke angeht. Aber wenn ich 1mm Gummi und 2 mm Moosgummi nehme, dann wär das ja kein Problem. Durch die Stoff-Umhüllung kommen vielleicht nochmal zwei Millimeter dazu, und die Alu-Verbundfolie ist ja wirklich buchstäblich hauchdünn.

Es gibt da halt noch einiges an Problemen zu lösen. Aber machbar dürfte es sein. Solche Segmente zuschneiden und mit ner (Schraubzwingen-)Presse verkleben und eine Stoff-Hülle dafür zu nähen auf ner Nähmaschine ist nicht so das Ding. Das ist an zwei Wochenenden erledigt. Nur eben müssen die Details wohlüberlegt sein.


EDIT: Ich habe übrigens ein Heckscheibenkissen für meine Glasheckscheibe, und dieses Kissen lege ich immer zwischen Scheibe und Gestänge auf längeren offenen Fahrten. Das Kissen ist mehr als 2 cm dick, und trotzdem lässt sich das Verdeck ganz normal nach hinten zurücklegen ohne dass es "komisch" aussieht.

Vielleicht beantwortet Dir Herr Bruhn weitere Fragen. In seiner Auto-Sattlerei werden die Innenverdecke für Auco hergestellt.
040 / 2549 25 25
http://www.autosattlerei-hamburg.de

Interessant...

Ich habe zuhause noch mein altes Verdeck, das ich quasi als "Schnittmuster" nehmen könnte beim zuschneiden.

Auch eine Überlegung wert, statt Innenverdeck ein hochwertiger mehrlagiger Softtop-Stoff zu verwenden. Hier gibt es einige Stoff-Qualitäten unter Exteriors bei http://www.haartz.com