Das Problem ist mir nicht unbekannt.
1. Gang rinn und einer steht auf der Bremse, schrauben, oder
2. Anlasser raus, Sperrvorrichtung rein und schrauben.
Hat bisher so immer geklappt. Schlagschrauber mußte aber auch da kapitulieren, obwohl das Ding angeblich 700Nm schaffen soll.

Bei der Schraube vom rechten Motorlager habe ich diese Woche sogar eine 2m Verlängerung benötigt bis das Mistding aufging. Schraube war vergammelt, da half auch kein WD40 mehr.

Es ist vollbracht.
Ich habe das Auto mit dem Wagenheber ( hydraulisch, nicht der vom Bordwerkzeug ) so hoch gehoben wie es ging.
Dadurch konnte ich die Ratsche mit Hebel gerade nach unten zeigen lassen. Dann hinten unters Auto gelegt und mit dem Fuß gedrückt. Zack, auf war sie.
Der Rest ging dann wieder recht einfach.

Und siehe da, der Kopf ist ab.

Alles mal untersucht.
Feststellen konnte ich:
- Laufbuchsen haben leichten Überstand
- Feuerringe haben sich so gut wie gar nicht in den Zylinderkopf eingedrückt
- Dichtung an mehreren Stellen hinüber ( Nur auf der Seite zum Kopf hin. Auf der Blockseite ist sie anscheinend I.O. )
- Öl- Wasser Gemisch hat sich überall schön verteilt

Nächste Woche bringe ich dann den Kopf zum örtlichen Motorenfuzzi zum überprüfen/planen.

Hier mal ein Bild der Dichtung

Hier der Motor

Man sieht an den Kolben doch recht viele Verkrustungen.
Ich gehe davon aus dass dies normal ist.
Man beachte den Schmodder wo eigentlich Kühlwasser sein sollte.

Statusbericht:

letzte Woche wurde der Kopf vermessen und geplant.
In der Zwischenzeit hatte ich den Schmodder so gut es ging entfernt und gespült.
Die WaPu erneuert, Öl abgelassen, neuen Ölfilter montiert, Ölwanne demontiert und Ölschiene kontrolliert.
Da keine Risse oder sonstiges zu erkennen war, habe ich sie drin gelassen.

Mittlerweile waren schon so gut wie alle Nachbaren bei mir und haben ganz erstaunt den offenen Motor begutachtet.
Es wurden schon Wetten abgeschlossen ob ich ihn wieder zum laufen bringe

Dann ging es an das zusammen bauen.
Nachdem der Kopf wieder zusammen war, machte ich mich daran den Zahnriemen zu montieren.
Dies stellte sich als etwas Tricky heraus. Es dauerte einige Zeit bis er wirklich richtig saß.
Für die blöden Schrauben des manuellen Spanners braucht man eigentlich Kinderhände.
Dann Motor 2 mal durchgedreht, Spanner nochmals gelöst und wieder fest gezogen.

Hierzu eine Frage an Euch:
Lasst ihr die Feder drin??
Für meine Begriffe hat sie nach dem anziehen der Schrauben keine Funktion mehr und stellt nur noch eine Gefahrenquelle dar. ( Falls sie abgeht )
Da sie beim Ausbau schon montiert war. Habe ich sie drin gelassen.

Nachdem alles wieder zusammengebaut war, habe ich Öl und Kühlwasser ( mit LiquiMoly Reiniger ) aufgefüllt und gleich mal entlüftet.
In Gedanken bin ich dann nochmals alles durchgegangen. Quasi die Checkliste abgehakt.
Als nächstes habe ich die Batterie eingebaut und angeschlossen.
Hehe, natürlich hat mich dann gleich die Alarmanlage beglückt. Die ist aber auch sowas von laut.
Es dauerte einige Zeit bis ich den Schlüssel gefunden hatte um die Anlage auszuschalten.
Durch dem Gehupe wurden natürlich die Nachbaren aufmerksam und einige kamen auch gleich angelaufen.

Dann war es soweit, Schlüssel rein, ein kurzer Dreh und der Motor schnurrte sofort wie ein Kätzchen.
Ich glaube ich hatte von einem Ohr bis zum anderen gegrinst!
Während der Motor dann einige Minuten im Standgas lief, habe ich mit Lampe und Spiegel die Dichtung die WaPu und alles andere auf Wasseraustritt kontrolliert.
Alles trocken!!
Plötzlich rauchte es im Bereich des Krümmers. Natürlich hatte ich gleich Panik. Es stellte sich dann aber heraus das es der Rest vom WD40 war der da verdampfte.
Ich hatte ja die Muttern vom Krümmer eingesprüht. Nach einiger Zeit rauchte nichts mehr.
Als nächstes hatte ich wieder entlüftet.
Dann mal etwas Gas gegeben. Alles funktionierte Prima. Die Wassertemp. in der Anzeige ging bis kurz vor halb.
Nach einiger Zeit sprang dann auch der Lüfter an. Damit sollte auch das Thermostat offen sein.
Also nochmal entlüftet und später nochmal.

Mann war ich stolz wie Bolle. Dazu die Glückwünsche der Nachbaren. Das ging runter wie Öl und die Nase ging immer höher.

Als nächstes wagte ich es eine Fahrt zu unternehmen. Erst eine gaanz kleine Runde. Dann eine größere. Zurück auf dem Hof nochmals alles kontrolliert.
Wasserstand I.O. Öl I.O. Keinerlei Wasser/Öl Austritte zu erkennen.
Also Zahnriemenabdeckung und Motorabdeckung druff und ab auf die Strasse.
Da war es wieder, das lange vermisste Gefühl!. Mit offenem Verdeck im MG der Sonne entgegen. Geil!
Ich bin so ca. 50km übers Land und auf dem Rückweg etwas Autobahn gefahren.
Das Wasserschätzeisen war immer kurz unter halb. Die Öltemp. ging bei Autobahn auf ca. 100Grad. Bin aber auch kein Vollgas gefahren.
Zurück im Hof nochmals Wasser kontrolliert. Keinerlei Veränderung. Trotzdem nochmals entlüftet.
Zum Abschluss des heldenhaften Tages bin ich noch schnell zur Wap und habe das Wägelchen gewaschen.
Das war am Freitag.

In der Zwischenzeit bin ich/wir nun ca. 500km gefahren. Immer wieder mit Kontrolle. Es zeigt sich keinerlei Wasserverlust.
Meine Frau lobt mich in den höchsten Tönen. Ich kann kaum laufen vor lauter Ego.


Mein Fazit der ganzen Sache:
In der Theorie ist so ein ZKD Wechsel sehr einfach. In der Praxis jedoch stellen sich da einige Hürden auf.
Ohne ein gewisses Verständniß für Mechanik und wie ein Motor funktioniert, sollte man tunlichst die Finger davon lassen.
Für mich absolut wichtig war es im Vorfeld viel darüber zu lesen und Informationen zu sammeln.
Dadurch wusste ich im Vorfeld welches Spezialwerkzeug gebraucht wird ( Torx für den Kopf, 22er Nuss, kl. und gr. Drehmomentschlüssel, Sperrwerkzeuge etc.)

In der nächsten Woche werde ich das Wasser nochmals ablassen und wieder mit Wasser/Reiniger Mischung befüllen. Sooft bis das Wasser klar ist.
Dann wird das Thermostat erneuert und zum Schluss mit Wasser/Frostschutz befüllt.

Ich Danke allen die mir Tips gegeben und Mut zugesprochen haben.


Sonnige Grüße
Mario

P.S. Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Belustigung

Gratulation, Mario, hat ja alles gut geklappt. Man sieht, sooo ein Hexenwerk ist der Motor gar nicht, da kann man eigentlich gut dran schrauben. Aber mit der Spannrolle hast du definitiv recht, die Schrauben sind eine "pain in the arse", wie der Engländer sagt.
Womit wir auch beim Thema wären:
Ursprünglich war Vorgabe, dass die Feder drinbleibt, daher hat die auch einen Schlauch drauf. Später wurde das aber mal geändert, im MY2000 Werkstatthandbuch steht schon drin, dass man die Feder und deren Halteschraube wieder rausnehmen soll, wenn die Spannung erfolgt ist. Ich nehme die immer raus, eben damit nichts passieren kann, wenn die sich löst ist der Zahnriemen Geschichte. Das heißt, ich benutze bei der manuellen Rolle gar keine Feder mehr, sondern mach das nach Gefühl.

Im übrigen müsste deiner (gebaut 17.9.1998) einer der letzten MPi sein, der noch ne Manuelle Spannrolle hat.

Yup, da war ein Schlauch über der Feder.
Evtl. mach ich die Feder und die Schraube raus wenn ich das Thermostat wechsel. Mal sehen wie ich Lust dazu habe

Übrigens,
Falls sich jemand ein Sperrwerkzeug, 22Nuß, Torx etc. ausleihen möchte, kann sich die Sachen gerne holen.
Es muss sich ja nicht jeder die Sachen extra kaufen.
Standort: Bamberg