Hallo
im vergangenen Herbst stellte ich fest, dass die Handbremsmimik nahezu festsaß. Nun habe ich heute endlich den Reparatursatz bekommen und eingebaut. Alles lief gut, alle O - Ringe, Manschetten etc fanden ihren Platz. Die handbremsbetätigung habe ich entrostet (das Nadellager an der Stelle ist schon eine erstaunliche Idee) und alles wieder zusammengebaut. Nun mein Problem: bei einem Sattel bewegt sich der Kolben mit jeder Bewegung der Handbremse ein wenig raus, wie ich es erwartet habe. Beim anderen Sattel bewegt sich der Kolben nur um den gleichen Betrag rein und raus. Ich habe beide noch einmal zerlegt, alles ist gleich. Nach dem Wiederzusammenbau das gleiche Bild. Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte?
Verzweifelte Grüße aus Hamburg
Stefan
P.S. ach ja! Es ist ein 2000er mit "kleinem" Motor...die Bremsen sind aber bei allen gleich, glaube ich

Dann sitzt wohl der Zylinder mit der Phase nicht richtig im Nadellager.

Soweit ich weiß, haben die Bremskolben bei selbstnachstellenden Scheibenbremsen - ich vermute mal, die vom MG gehören dazu - eine Dichtung, die dem Kolben bei Nachlassen des Bremsdrucks nur erlauben, sich ein kleines Stück rückwärts zu bewegen. Wenn bei Deiner Bremse sich ein Kolben genau so weit zurück wie vorher nach vorne bewegt, vermute ich da einen Fehler.
Wie aber schon mal gesagt: ich bin kein Mechaniker.

Hallo Thorsten, hallo Reinheit,
vielen Dank für die Anzworten
@ Thorsten: Zylinder mit Phase im Nadellager?!? Nadellager habe ich, aber Zylinder und Phase verstehe ich nicht....laß' mich bitte nicht dumm sterben!
@ Reinheit: selbstnachstellend stimmt, aber eine Dichtung, die in der Lage ist das Zurückbewegen aufzuhalten habe ich nicht gefunden. Wo könnte die sei, und wie könnte sie aussehen?

Stefan

P.S. nun haben wir hier in Hamburg den einzigeg Sonnensonntag in diesem Jahr und ich habe die Bremse ausgebaut.....

Och Stefan, da kommen schon noch ein paar

Hast du vor dem Einbau beide Kolben wieder in den Sattel reingedreht, um die Handbremse zurückzustellen?

Und dann noch etwas: Nach dem Rückstellen keinesfalls direkt die Handbremsmechanik betätigen! Zuerst ein paar Mal die Fußbremse betätigen, bis der Widerstand normal ist und die Beläge gleichmäßig an der Scheibe anliegen. Damit ist dann die Grundeinstellung der Handbremse erledigt.

Hallo Mykel,
die Kolben habe ich ganz reingedreht. Bis jetzt sind die Sättel noch nicht wieder im Auto, ich habe sie nur auf der Werkbank getestet. Dazu habe ich bei einem mit der Handbremsbetätigung den Kolben "herauspumpen" können, beim anderen nicht, er stellt offenbar nicht nach. Ich konnte bisher nicht ergründen, wie der eigentliche Nachstellvorgang funktioniert. Von dem Girling-Sattel meines anderen Wagens kenne ich eine mechanische "Ratsche" am Rückstellgewinde, sowas habe ich hier aber nicht gefunden.
Was das Wetter in HH angeht, gebe ich mich keinen Illusionen hin
Stefan

Soweit ich mich erinnern kann hat der Zylinder oder Minikolben der im Nadellager sitzt eine Phase. So dass wenn er über den Handbremszug verdreht wird, der Bremskolben minimal rausgedrückt wird. Die fette Feder die am Ende des Zylinders sitzt sort dann dafür, dass sich alles wieder zurückstellt.

Ähmm, ich verstehs auch nicht ... und ich hab den Vorteil, dass ich sogar weiß wie es innen aussieht

Welches Teil mit ner Fase ?? soll das denn wohl sein
Siehe Foto:
viewtopic.php?p=66904#p66904

Die Einstellung der Handbremse läuft (so wie ich das verstanden habe) über die Betriebsbremse, nicht über die Handbremsmechanik selbst. Deshalb muss man ja nach dem Wechsel der Beläge und Rückstellen der Kolben erst mit dem Pedal die Grundeinstellung "pumpen". Außerdem soll sich die Bremse ja permanent selbst nachstellen, auch wenn die Handbremse nur selten genutzt wird.

Ich würde die Dinger einfach mal einbauen und sehen, was passiert, evtl. mal bei ner befreundeten Werkstatt auf den Bremsenprüfstand fahren.

@Dieter
Das sind ja super Bilder, die Seite hatte ich noch nicht gefunden.
Ich meine jedenfalls den kleinen Zylinder mit dem Gewinde (Schwenkhebel mit exentrischer Senkung) auf dem Bild IMG_6466.JPG.
Dieses Teil sorgt doch dafür, dass der Bremskolben beim Betätigen der Handbremse ein Stück rausrückt.
Wenn sich der Bremskolben genau entgegengesetzt verhält, wie oben beschrieben, könnte hier das Problem liegen.

vielen Dank für die Hilfe!
@ Dieter: super Bericht! Das Problem mit der Seegeringzange hatte ich auch, habe mir dann aber eine passende von KS-tools besorgt. Das Problem mit dem Zusammendrücken der Feder habe ich mit einer Schraubzwinge und einer Nuß gelöst.
@ Mykel: genau so werde ich es machen. Bevor ich den Sattel noch einmal zerlege wird er rangebaut und getestet.

Stefan

Nun musste ich mich doch wahrhaftig hinsetzen und malen! Ich stelle mir das so vor, weil ich das so schon mal irgendwo gesehen habe. Ob das beim MG auch so ist?? Keine Ahnung.
Die nicht maßstäbliche Zeichnung zeigt den Durchschnitt eines Bremskolbens mit umlaufender Nut. In dieser liegt eine elastische Dichtung, die bei Druck von rechts gegen die Zylinderwand gedrückt wird und so abdichtet. Lässt der Bremsdruck nach, wird sie durch die Reibung an der Zylinderwand aufgestellt und bewirkt so, daß der Kolben sich nur ein kleines Stück zurückbewegt, egal wie weit er sich vorher vorwärtsbewegt hat.

Moin Reinheit,
vielen Dank für die Zeichnung. Die Idee ist verstanden, es sieht aber so aus, als ob die bei Lucas die Aufgabe anders gelöst haben. So eine Dichtung findet sich nicht.
Ich werde den Kram zusammenbauen, testen und dann berichten
Stefan

Moin,
ich bin euch noch das Ergebnis schuldig: es hat funktioniert, die Bremse stellt eigebaut korrekt nach, die Handbremse spricht auf beiden Seiten in etwa nach gleichem Hebelweg an.
Hier noch eine kleine Warnung: der O-Ring, der die Handbremsmechanik von der Bremsflüssigkeit trennt wird beim Zusammenbau sehr leicht beschädigt, da an der Stelle das Gehäuse sehr scharfkantig ist und kein Fett zum leichteren Zusammenbau hindarf...ich habe einen Ring ruiniert, und das Leck erst nach dem Entlüften entdeckt ....... Aber Dank meiner inzwischen erlangten Routine war der Sattel rausgebaut, zerlegt, zusammengebaut, eingebaut und entlüftet unter 15min...will noch jemand einen Sattel überholt bekommen?
Noch einmal vielen Dank an alle die sich Gedanken gemacht und geholfen haben.
bis bald
Stefan

Anstatt Fett, kann man ja auch ATE Bremsenpaste für den O-Ring nehmen. Die ist extra dafür gemacht um Manchetten, O-Ringe, Kolben etc. von der Bremse zu behandeln.

Na geht doch.
Haste mal ein Foto oder eine Nummer von der KSTools Seegeringzange ?