Letzte Woche habe ich, nachdem die oberen und unteren Gelenke der Vorderachsaufhängung erneuert worden waren, bei meinem MG TF (Reifengröße 195/45-16 vorne und 215/40-16 hinten) die Spur einstellen lassen wollen. Nach den hier geposteten Vorschlägen, und weil ich lieber ein stoisch geradeaus fahrendes als ein kurvengeiles Fahrverhalten möchte, hatte ich gebeten, 0° 5' an der Vorderachse und 0° 10' an der Hinterachse einzustellen. Laut Aufkleber auch der Theke sollte eine Achsvermessung 60 € kosten. Dann kam die Rechnung: 113,xx €. Wieso das, habe ich gefragt. Tja, 60 € kostet nur die Achsvermessung; die Einstellung kostet extra. Welche Wortklauberei!
Dann habe ich ihn nach dem Messprotokoll gefragt. Hat er nicht. Ob er denn wisse, welche Werte er eingestellt habe. Nö; das wisse er nicht. Er habe bloß so lange dran gedreht, bis sein Computer gesagt habe, nun stimme es.
Auf der Straße enpuppte sich das Auto als wenig richtungsstabil, meistens nach rechts ziehend, fast jeder Unebenheit nachlaufend und sehr nervös. Also bin ich nach ausgiebigem Testen heute wieder hin und habe ihn damit konfrontiert. (Ich hatte mich vorher bei der Innung schlau gemacht, was er darf und was er muss; die sagten, vom Kunden gewünschte Werte sind einzustellen. Das mit den Zusatzkosten fürs Einstellen hielt er für grenzwertig, aber gerade noch zulässig.) Dem Meister hatte ich einen Ausdruck aus dem Werkstatthandbuch mitgebracht. Erst einmal hat er angezweifelt, daß die Angaben überhaupt für mein Auto gelten, mir also unterstellt, ich könne nicht lesen. Ich habe dann meinen USB-Stick gezückt und ihm angeboten, selber nachzulesen. Das hat er strikt abgelehnt, àla „Irritieren Sie mich bitte nicht mit Tatsachen!“. Dann hat er gemeint, wenn er Spurwerte einstelle, die von denen in seinem Computer abweichen, verliere das Auto seine ABE. Er sei ja schließlich der Fachmann, und nicht ich. Er war auch nicht bereit, eben mal seinen Computer auf mein Auto einzustellen und nachzusehen, welche Werte der denn vorgebe.
Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, daß ich morgen noch mal hinkomme und das Auto nachmessen lasse. Ich werde meinen Laptop mitbringen und ihm da zeigen, welche Vorgaben der Hersteller für mein Auto macht. Mal sehen, was ihm dann noch einfällt. Ich habe da nämlich noch was in der Hinterhand.

Da hab' ich 2004 ähnlich tolle Sachen erlebt - unter Beteiligung einer Vertragswerkstatt und der Kundenbetreuung in Neuss. Dreimal war ich zur Achsvermessung. Eine Aussage vom Werkstattmeister werde ich nie vergessen: "das ist doch nur leicht außerhalb der Toleranz" Oder dass ich das Protokoll nicht bekommen kann, weil die Vorgabewerte vom MGF sind (und ich nen TF habe) Ach ja, das waren noch Zeiten - da bekam man drei Achsvermessungen zum Preis von einer

Ich war dann heute mal da. Es war nicht sehr erfreulich. Bei der Probefahrt hat er abgestritten, daß das Auto instabil fährt, Straßenunebenheiten nachläuft und nur mit ständigen Lenkkorrekturen zur Geradeausfahrt zu bewegen ist. Ein Meßprotokoll habe ich noch immer nicht; dazu müsste man das Auto neu vermessen, und dafür will der Herr wieder Geld haben.
Nachdem er gestern so sehr betont hat, er sei der Fachmann, habe ich ihn heute gefragt, wieso er dann in mein Auto vier Zündspulen einbauen will (das stand so in einem Angebot, das er mir vorher mal erstellt hatte), wo es doch nur zwei hat. Da hat er mich mehr oder weniger rausgeschmissen, wohl weil andere Kunden aufmerksam unserem Disput gefolgt sind.
Nun werde ich mir überlegen, ob ich das Auto anderswo noch einmal vermessen lasse und ihn mit dem Ergebnis konfrontiere. Man sollte das eigentlich durchziehen; wer weiß wie viele Kunden sonst unter seinen Fähigkeiten werden leiden müssen.

Hi , leider ist es in unserer Branche nicht unüblich das mit den Preisen so zu machen.
Selbst bei den Herstellerabhängigen kommt das vor .
Deshalb immer fragen was kostet vermessen incl. einstellen des Fahrzeugs.
Was mich selber interessieren würde was für ein Betrieb das war, dieses gern auch per PN .
Bei mir bekommt jeder einen Ausdruck und von vornherein einen kpl.Preis.
Ich würde einfach anzweifeln das er das Fahrzeug vermessen hat und auf Rückzahlung bestehen und mich bei der Handwerkskammer ( Schiedsstelle) beschweren.
Und wenn alles nix hilft in Werkstattportalen darf man auch Werkstätten bewerten

warum sollte es andere Kunden warnen, wenn du ihn mit dem Ergebnis konfrontierst? Ich werd mit meinem F versuchen, zukünftig alles selber zu machen, falls nicht, dann nur mit schriftlichem Angebot, wo alles nötige, zB auch die geforderten Spurwerte (und natürlich auch der Preis), notiert sind. Mündlich hat man schlechte Karten.
Ich würde an deiner Stelle zu Leuten gehen, die das können, die nicht blöde , oder gar von oben herab, schauen, wenn das Wort Felgenschlagkompensation fällt, und die Winkelminutenwerte nicht mit hundetstel-Grad-Werten velwechsern, oder noch doller: Einzelspur mit Gesamtspur. Alles schon gehabt.

da war der borderhai schneller.. die Spureinstellung nat. nicht selber machen (missverständlich ausgedrückt)

Hallo,
oder einfach beim Spur einstellen dabei sein und über die "Schulter" schauen
Ich habe zugeschaut, war ne Sache von 10-15min mit einstellen und allem drum und dran.
Habe die Werte am Rechner gesehen und habe hinterher ein Protokoll bekommen!
Das ganze hat keine 50.-€ gekostet und mein TF ist top eingestellt.

Gruß Fabian

Im Kieler Raum muss man eher mit 80Euro+ rechnen (VA+HA messen und einstellen).

Vielen Dank für die vielen Kommentare. Ich antworte mal gesammelt hier:

Das ist schade; so ähnlich sprachen aber auch die Herren von der Schlichtungsstelle und vom großen gelben Club, die ich dazu befragt habe. Da kann man wohl nichts machen, es wirft aber ein bezeichnendes Licht auf die jeweilige Werkstatt.

Das war ein freier Kfz.- Meisterbetrieb, Mitglied der Innung. Vielleicht schildere ich denen den Fall noch.

Naja, er hat die Einstellungen schon verändert bzw. verbessert, aber imho nicht gut genug. Ich bin mir aber sicher, daß er nicht die von mir geforderten Werte genommen hat. Sonst wäre es für ihn doch ein Leichtes gewesen, den Typ des Autos mal eben in seinen Computer einzugeben und mir dessen Vorgaben mitzuteilen.
@ MIO: Die Weigerung dieses Experten, mir die Einstellwerte mitzuteilen, und auf meine Frage, was er bei meinem Auto mit vier Zündspulen anfangen wolle, zu sagen, ich solle wohl besser gehen, ist sicher geeignet, seinen Betrieb im Auge des unbeteiligten Zuhörers ins rechte Licht zu rücken.
@ TF160: die Anwesenheit von Kunden in der Werkstatt ist diesen (laut Schild „aus Gründen der Gefahrenabwehr“ oder so ähnlich) strikt untersagt. Ich war heute allerdings drin, ohne daß er dazu etwas gesagt hätte.
@TiefFlieger: da scheine ich ja - bei einem Gesamtpreis von 113,11 € - in einer teuren Gegend zu wohnen; und das auf dem platten Land …
Ich weiß aber jetzt, wo ich besser nicht mehr hingehe und auch nicht mehr brauche, weil er ja eine kostenlose Nachbesserung abgelehnt hat.

Ich kann jetzt auf meine Kosten das Fahrzeug in einem anderen Betrieb vermessen lassen und, wenn die Werte nicht mit denen übereinstimmen, die ich vorgegeben habe, diese einstellen lassen und dann die beiden Beträge von ihm zurückfordern, notfalls per Gericht. Ich werde mal drüber schlafen, ob ich mir diesen Aufwand antun will. Eine RSV, allerdings mit SB, habe ich.

Ich bin ehrlich gesagt fassungslos...Wie kann sich überhaupt irgendwer heut zu Tage leisten derart mit Kunden umzugehen ?!?!

Dein Glück das sich dabei im Grunde genommen um, ich formuliere es mal vorsichtig, "Peanuts" handelt und du keine größere Sache in der Werkstatt hast machen lassen. Trotzdem ärgerlich, für das Geld hätte man auch was kaufen können was man gar nicht braucht und selbst da wäre es besser angelegt (:

Großen bogen um die Werkstatt machen und Leute darüber informieren.

eine weitere bestätigung:

XJS 3.6 : "es fällt immer wieder unangenehm auf, daß viele werkstätten einfach zu blöd sind, bei diversen fahrzeugen richtig spur und sturz einzustellen, nicht nur beim mgf

krasser fall: ein guter freund von mir hatte nach der einstellung durch eine "fachwerkstatt" ein schlechtes fahrverhalten, also hat er sich drangemacht und mit einfachsten mitteln (zaunlatte, zollstock) die spur eingestellt und nun läuft sein wagen (kein mgf) seit ca.7000 km gut geradeaus und die reifen nutzen auch gleichmäßig ab.

das war vorher nicht so."

kann ja wohl nicht wahr sein, bei dem wäre ich richtig laut geworden, und wenn es andere kunden mitbekommen: umso besser !!!

unglaubliche behandlung, da sollte man geld zurückfordern oder protokoll.

achsvermessung ohne, wie soll das gehen? bzw. ist doch die einzige möglichkeit, die vermessung nachzuweisen

Inzwischen hat sich etwas getan. Ich habe mir ein Herz gefasst, (schon vor einigen Wochen) die zuständige Schlichtungsstelle angeschrieben und den Fall geschildert. Vorige Woche kam die Antwort mit der Stellungnahme des betreffenden Meisters. Angeblich fährt der MG tadellos geradeaus, und ein Meßprotokoll konnte er nicht ausdrucken, weil die Druckerpatrone leer war. Eine überzeugende Aussage, die alles erklärt, vor allem, warum er sich geweigert hat, mir wenigstens die Werte aus seinem Meßcomputer mitzuteilen.
Außerdem enthielt das Schreiben der Schlichtungsstelle zur Erledigung der Angelegenheit den Vorschlag, daß mein Auto noch einmal, ohne neue Kosten für mich, von dem netten Herrn vermessen wird. Ich habe diesem Vorschlag zugestimmt, allerdings mit der Erweiterung, daß die Achsgeometrie bei Bedarf neu eingestellt wird. Nun warte ich auf eine Rückmeldung.

Find ich gut bleib dran..

Die Rückmeldung ist da. Die Schlichtungsstelle hat dem Herrn mein Einverständnis mitgeteilt, und er hat geantwortet. Er scheint ziemlich sehr angefressen darüber zu sein, daß ich mit seiner Tätigkeit nicht zufrieden war und das weitergegeben habe. Seffaständlich sei er bereit, aus Kulanzgründen kostenlos die Spur noch einmal zu vermessen. Er stellt aber Bedingungen: nur wenn ich einverstanden bin, (Zitat) „dass das Fahrzeug nach Herstellervorgaben eingestellt wird und nicht nach Werten die Herr N. N. vorschlägt bzw. irgendeine dubiose Internetquelle vorgibt.“
Ich sehe darin zwei ziemliche Unverschämtheiten. Zum einen liegen die von mir erwünschten Werte von 0° 5' vorne und 0° 10' hinten innerhalb der Herstellervorgabe, und zum anderen wird dieses kompetente Forum, aus dem ich neben den oben genannten Werten auch sonst schon viel Wissenswertes mitgenommen habe, als dubiose Internetquelle verächtlich gemacht. Das habe ich der Schlichtungsstelle dann auch postwendend geschrieben. Mal sehen, wie es weitergeht.

Na wenn die gewünschten Werte innerhalb der - hier geforderten - Herstellerwerte liegen, sollte das für dich doch kein Problem darstellen - oder verstehe ich da etwas falsch

Der Hersteller gibt keinen exakten Wert, sondern einen Bereich vor, innerhalb dessen die Spureinstellung liegen soll. Mit wäre es da lieber, wenn das Auto weniger kurvenwillig wäre und dafür einen stabileren Geradeauslauf hätte. Zur Zeit ist die Lenkung in Mittelstellung eher zäh, aber bei Straßenunebenheiten reißt es mit fast das Lenkrad aus der Hand, meistens nach rechts. Das finde ich unsicher und sollte verschwinden.