Ich hatte dieses Problem schon im Vorstellungsordner geschildert, aber da gehört es wohl nicht hin; daher hier noch mal:
Letzte Woche habe ich meinen MG TF mit ruhiger Straßenlage und gutem Geradeauslauf übernommen. Das war schlagartig vorbei, nachdem ich aus der 1. Etage eines Parkhauses herabgefahren war und unten im Übergang zur Waagerechten etwas aufgesetzt hatte. Seitdem zog das Auto beim Beschleunigen nach rechts und beim Bremsen noch stärker nach links. Außerdem war der Geradeauslauf sehr schlecht. Daher habe ich gestern die Spur nachmessen und auf den mir für vorne und hinten ungleiche Bereifung empfohlenen Wert von 0° 5' einstellen lassen. Das Fahrverhalten ist kaum besser geworden: Beim Loslassen des Lenkrades geht es nicht auf geradeaus, sondern bleibt so stehen, und der Geradeauslauf ist noch schlechter geworden. Bei höherem Tempo ist das Auto kaum auf der Straße zu halten. Man konnte am Fahrzeug von unten eine Spur vom Aufsetzen nur an der linken Abschleppöse sehen, sonst waren keine Beschädigungen feststellbar. Woran kann das liegen? Sollte ich das Fahrwerk vielleicht doch auf andere Werte einstellen lassen? Welche?
Vielen Dank für hilfreiche Antworten!

Am Aufsetzen sollte es nicht liegen, sonst könnten die meisten hier ihren MG schon längst nicht mehr auf der Straße halten..
Spur vorne kann relativ neutral eingestellt werden, bzw leichte Vorspur, wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Ansonsten schau mal auf http://www.mgfcar.de . Da sind irgendwo Werte auch für den TF abgebildet. Zuerst die Hinterachse einstellen! Danach die Vorderachse.

Schau mal nach den Radlagern wegen Spiel (auch hinten, die "lenken" dann mit!) und nach den oberen und unteren Traggelenken. Ausgeschlagene Spurstangenköpfe vorne und hinten hätten die beim Einstellen vermutlich bemerkt, obwohl, auch da hab ich schon Pferde kotzen sehen.

Dann hätte ich noch die vorderen, oberen Querlenkerlager, die wegen Servicestau evtl. nicht geschmiert wurden. Und zu guter Letzt wirf mal (mit Taschenlampe) einen Blick auf die Gummilager der unteren Querlenker.

Mykel ist wahrscheinlich auf dem rechten Weg mit seinem Posting.
Ich hatte die Odysse ebenfalls. Spur 4x neu eingestellt und keine Besserung. Es war der Horror. Der Wagen hat links gezogen, und hat schon bei 50Km/h versetzt, wenn man über einen Gullideckel gefahren ist, etc. Die Autobahn war "lebensgefährlich".
Schlussendlich war vorne irgend ein (oberes) Kugelgelenk defekt. Ich weiss nichtmehr wie das genau geheissen hat. (Fahrwerkstechnisch bin ich leider absoluter Laie) Links war's total hin.
Auf jeden Fall wurde dieses getauscht, sowie Fahrhöhe und Spur eingestellt. (zum 5. Mal) Und seit dann fährt der Kleine stabil gerade aus. Fühlte sich fast wie ein neues Auto an.

Grüsse
Andy

Danke an alle für die vielen Tipps. Ich war heute wieder bei der Werkstatt und habe mein Problem geschildert. Der Monteur meinte, daß die Einstellung der Spur auf 0°5' vorne und hinten (bei ungleicher Bereifung) etwas für seeehr sportliche Fahrer mit Bedarf an einem kurvengeilen Fahrzeug sei; sozusagen Racing-Version. Er hat dann die Spur so eingestellt, wie sein Handbuch sagte. Messwerte vorher: Sturz vo. li.: -0°56', re.: -0°22'; Spur vo. li.: -0°38', re.: 0°41'; Sturz hi.: li.: -1°38', re.: -1°14'; Spur hi. li.: 0°17', re.: -0°18'. Nachher: Sturz vo.: -0°52'/ -0°22'; Spur hi.: 0°01'/ 0°01'; Sturz hi.: -1°36'/ -1°31', Spur hi.: 0°17'/ 0°16'. Kurz gesagt: das wars (fast?). Das Auto fährt jetzt gut geradeaus und will nicht mehr stochastisch zur Seite weg. Für diese Neueinstellung wollte die Werkstatt nichts haben, weil es ja eine Reklamation sei, obwohl es ja meine Werte waren, die das Ergebnis verschlimmbessert hatten. Die Kaffeekasse hat dann aber gedankt. Nun traue ich mich am WE nach Bockhorn, wo ich vielleicht günstig einen Heckgepäckträger oder sonst was nettes für mein Freiluftauto finde.
Noch was zu den Tipps: weder der Monteur noch ich haben von unten irgendwo Nippel gesehen, an denen man das Fahrgestell an Gelenken abschmieren kann. Inzwischen habe ich über die Suche hier herausbekommen, daß mein TF nur deren zwei an der Vorderachse hat, denen ich jetzt mal meine Aufmerksamkeit widmen werde. Vielleicht wird das Fahrverhalten dann ja noch besser?

Stimmt so, laut Werkstatthandbuch vorn 0*0', hinten 0*15', jeweils +/- 6'.
Allerdings ist der Sturz hinten knapp aus der Toleranz (1*0' +/- 30'). Der Spurunterschied vorn deutet auf einen leichten Bordsteinkuss hin.

Alles zu Schmiernippeln bei Dieter hier: http://www.mgfcar.de/nipple/

Aber der Sturz ist nicht einstellbar, oder?

Sturz ist nicht einstellbar. Es gab mal in GB eine Lösung ( Mike Satur ?? ) , die aber für uns nicht einsetzbar, da nicht TÜV-fähig.

Na ja, HU kriegt man damit machmal schon, mit ein paar guten Worten, aber £240 plus 20 % Mehrwertsteuer und Versand ist ja auch mal ein Wort. Außerdem seit langem leider out of stock.

Und das alles nur weil das Zeug wieder nur nach Bling Bling aussieht. Hätte er die Dinger schwarz Matt verkauft wäre auch gut gewesen

Gruss, Gallex.

An der Hinterachse ist der Sturz beim TF bis ca. mitte BJ 2003 einstallbar!
Die hintere verstellbare Spurstange wurde dann gegen eine nicht Verstellbare eingespart.
Bei meinem BJ 04/03 VIN616369 ist sie noch einstellbar.
Genaue VIN für diese Ersparnis kenne ich aber nicht.

Vorne ist Sturztechnisch nichts einstellbar.

Gruß Fabian

Danke für die intensive Beschäftigung mit meinen Problemen. Ich habe ein Update: es hatte mich schon irritiert, daß bei der zweiten Achseinstellung die Werte vorher von denen abwichen, die tags zuvor eingestellt worden waren. Heute weiß ich, wieso. Weil ich nicht zum dritten mal zu dem Reifendienst der beiden ersten Versuche gehen wollte, war ich heute in einer anderen Werkstatt, auch zum Abschmieren der Vorderachse. Die hat nun festgestellt, daß die unteren Trtägerlager der Vorderachse verschlissen sind und, wie ich selber sah, etwa 1-2 mm Spiel haben. Da ist es kein Wunder, daß das Auto dahin fährt, wohin es will. Der nette Herr hat mir auch gleich ein Angebot für diese Reparatur und die Ursache des Signals der gelben Motorkontrollleuchte (sporadische Zündaussetzer, Probleme der Kraftstoffzufuhr) gemacht: untere Trägerlager der Vorderachse, vier neue Zündkerzen, neue Zündkabel, vier (?) neue Zündspulen inclusive Arbeitslohn sollen knapp 900,- € kosten. Ich denke, davon werde ich einiges selber übernehmen. Schon die Preise (für die Kerzen je gut 20 €, für jede Zündspule 51 € (hat der TF wirklich vier davon?), je Trägerlager 102 €) scheinen mir großzügig kalkuliert. Kommentare dazu? Danke!

Traggelenkpreis von um die 100 Eur/Stk. ist der Xparts-Preis ( also aus der "offiziellen" Ersatzteilschiene ).
Geht aber auch billiger.
Wechsel des Traggelenks ist ein bisschen "nett", Köpfe der 3 Niete ( die das Traggelenk im Querlenker halten ) abschleifen, Niete bohren, dann die Niete aus Querlenker raustreiben, Gelenk rausziehen.
Beim Einbau werden dann Schrauben verwendet, beim nächsten Mal ist es dann einfach.

Traggelenke unten (Quinton Hazell, also kein no-name Krempel) kosten 14€ das Stück bei kfzteile24.de. Artikelnummern sind QSJ1893S (links) und QSJ1894S (rechts). Hol auch gleich die oberen mit, QSJ1060S (beide Seiten), die kosten 9€ das Stück, und wenn die unteren durch sind, steht es um die oberen meist auch nicht mehr zum Besten.

Zum Ausbohren der Nieten musst du einen Bohrer pro Niet rechnen, die Dinger sind verdammt hart. Ich schleif da nix, die Köpfe werden direkt weggebohrt und die Stämme dann rausgeschlagen. Für die oberen brauchst du eine spezielle Nuss (1.13/16 Zoll oder 46 mm), bei mir kommt dort dann auch mein heißgeliebter Schlagschrauber zum Einsatz, dann sind die Teile in jeweils 20 Minuten gewechselt.

Zündspulen hat der TF zwei, sollten für um die 40€ das Stück zu kriegen sein. Aber ehe da Geld in vermeintlich defekte Teile gesteckt wird, sollte die Ursache genauer eingegrenzt werden. Kann ja auch ein Kabel- oder Kontaktproblem im Motorkabelbaum und den Steckern sein.

Wie mykel schon schreibt würde ich die oberen Traggelenke gleich mitmachen, meine sahen oben auch schon schlimm aus und die kosten wirklich fast nichts. Ein Schlagschrauber wäre hierfür Gold Wert, ich habe das obere Traggelenk mit einem sehr lang verlängerten Drehmomentschlüssel herausgedreht und durch leichtes Wippen das Gelenk langsam gelöst bekommen. Mit einem Schlagschrauber ist die Arbeit aber mit Sicherheit deutlich einfacher, vorausgesetzt du hast einen mit ausreichend NM.

Das einzige was ich anders machen würde ist, ich würde die Querlenker komplett tauschen. Ich denke, dass der Ausbau der Querlenker fast einfacher ist (wenn dabei alles normal läuft und was ist schon normal. ) als die Nieten auszubohren. Für 70 Euro gibt es Querlenker inkl. Gelenk und man hat gleich einen neuen Querlenker, die ja auch gerne mal durchrosten.

Wenn der Sturz bis Mitte 2003 beim TF einstellbar ist, müsste es dann nicht auch beim F gehen oder wurde das erst beim TF eingeführt? Wenn ja, kann man theoretisch das "einstellbare" Teil vom TF beim F nachrüsten?

Grüße,
quattrofever

Querlenker vorne tauschen ist nicht so einfach wie man denkt.
Der Subframe muss vorne abgelassen werden, da man sonst die Befestigungsschraube des Querlenkers nicht raus bekommt.
Meiner war gerade in der Werkstatt deswegen und wegen TÜV. Den sind fast alle Schrauben abgebrochen vom Subframe und ich bin froh dies nicht allein in der Garage gemacht zu haben.

Natürlich, mit kleinen Schwierigkeiten ist immer zu rechnen. Ich habe jetzt auch erst 3 Querlenker getauscht und es ist schon ein wenig Arbeit aber vieles davon muss man auch machen um ans untere Traggelenk zu kommen. Den Subframe zu lösen ist dann aus meiner Sicht nicht mehr das große Problem.
Ich wollte auch nur meine Meinung diesbezüglich äußern, da ich lieber Dinge abschraube und etwas länger daran sitze als so drei Bolzen auszubohren. Da ist mir die Arbeit, den ganzen Querlenker zu tauschen deutlich lieber aber wie gesagt, dass ist nur meine persönliche Meinung und sollte nur eine Alternative aufzeigen. Zudem könnte es ja sein, dass die Querlenker eh bald fällig wären und dann wäre es in ein zwei Jahren vielleicht sogar doppelte Arbeit.

Grüße,
quattrofever

Sehe ich auch so wie Sebastian, die Nieten sind zwar eine "pain in the arse", wie der Engländer sagt, aber solange der Querlenker noch gut ist, würde ich an dem auch nichts machen.

Zum Schlagschrauber: Ich hab mir letztes Jahr den hier gegönnt: http://www.ebay.de/itm/200933143765 - 450 Nm, dem hat bisher auch noch keine Riemenscheiben-Schraube lange widerstanden, und zwar ohne Anlasser ausbauen und Schwungrad blockieren. Der passt mit der Draper-Nuss auch noch gerade so eben auf das obere Traggelenk, und es ist eine wahre Freude, wenn das Sch***-Teil nach ein par Sekunden "Ratatat" dann - sirr! - einfach rausflutscht.
Auch die obere Mutter vom Traggelenk ist damit ratz-fatz weg, ohne das die überhaupt eine Chance hat, durchzudrehen.

Wenn die Radnabe oben und unten ab ist (vorher den Bremssattel abnehmen!), kann man die doch einfach wegklappen, dann kommt man auch gut an die Nieten dran. Wagenheber unter den Querlenker, damit Gegenhalt da ist und gut.

@ Oliver: Der TF hat eine komplett andere Hinterradaufhängung (Längslenker statt Querlenker), daher war da der Sturz zunächst einstellbar.

@Michael: Der Schlagschrauber kostet ja wirklich fast nichts, vielen Dank für den Link, vielleicht besorge ich mir so einen auch. Ich hätte eigentlich versucht einen über 500 NM zu bekommen aber wenn du sagst, dass der auch alles geschafft hat, dann ist das ja eine super Alternative. Beim Ausbau der oberen Traggelenke hätte ich mich damit mit Sicherheit deutlich leichter getan.
Vielen Dank auch für die Info bezüglich der Hinterradaufhängung. Ich hatte gehofft bezüglich des Sturzes noch etwas verändern zu können aber dann müssen die Werte nun so bleiben wie sie sind. So ein Projekt, wie du angedacht hast, mit dem Umbau des Hilfsrahmens auf TF mit Beibehaltung der Hydragaseinheiten wäre mir dann zu viel Aufwand für das Problem.

Bezüglich der Querlenker, das würde ich dann einfach davon abhängig machen, wie deren Allgemeinzustand ist, kann aber deine Argumente voll und ganz verstehen. Ich finde nur, dass er Querlenkertausch nicht so "schlimm" ist.

Grüße,
quattrofever

Wie Mykel erwähnte, ist das von mir erwähnte Ab-/An-schleifen der Niete nicht zwingend erforderlich.
Da die Nietköpfe aber "schön" rund sind, gleitet der Bohrer gerne ab, auf eine planen Fläche, die noch entsprechend angekörnt ist, geht IMHO leichter.

noch eine Überlegung:
wenn man schon neue Querlenker einbaut, dann könnte man gleich die Niete ausbohren und durch Schrauben ersetzen.
dies geht auf der Werkbank einfacher als am Auto, und bei nächsten Traggelenkwechsel hat man es einfacher.