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Erster Härtetest im TF ... 
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Beitrag Erster Härtetest im TF ...
Guten Abend an die Runde! ;)

Ich möchte hier nur kurz (allerdings nicht allzu kurz) meine Eindrücke der ersten Bewährungsprobe meines Kleinen (TF 135) niederschreiben. Nach Wochen des Suchens, Probefahrens, Weitersuchens, Verzweiffelns und anschliessendem erneut Suchens ... war es Anfang September dann soweit - ich hab ihn mir einfach gekrallt! Im "Neue User stellen sich vor" Threat wurde das ja bereits besprochen, seisdrum!

Wie der Zufall es wollte gab mir die Jahresurlaubsplanung 2 Wochen nach Kauf die Möglichkeit meinen TF in 2 Wochen knapp 5000km quer durch Europa zu pilotieren. Von Wien ging es über die Tschechische Republik nach Sachsen, von dort zurück Richtung München und wieder ins Ösenland und ab da über die Alpen an den Gardasee, San Marino, Florenz ... immer gen Süden um die letzten Spätsommertage im Auto so richtig geniessen zu können!

Phase 1 - Besuch bei den Eltern

Ich lebe nun seit beinahe 4 Jahren in der Balkanmetropole Wien, ich fühle mich hier pudelwohl, habe eine neue Heimat gefunden und kann mir einfach keine Stadt vorstellen in der ich lieber leben würde als hier. Dementsprechend waren natürlich auch die ersten Ausfahrten nach dem Kauf stark regional geprägt - über Landstrassen bis St.Pölten und natürlich die Landstrasse Tulln - Wien mit den asphaltierten Serpentinen. Kurzum - das Handling konnte ich mir recht gut in der ersten Woche aneignen, hinzu kam noch das herrliche Wetter was es mir erlaubte immer offen fahren zu können.

Der Urlaub rückte näher und was genau ich damit anfangen würde war mir nicht klar. Aber nun gab es ja das neue "Familienmitglied" und so beschloss ich von einem Pauschaltrip abzusehen und einfach den Urlaub dem "Kleinen" anzupassen. Also spontan Richtung Italien, vielleicht Kroatien auf jedem Fall mediterran.

Nun war ich seit über 2 Jahren nicht mehr in Deutschland, meine Mutter würde sich sicher irre freuen wenn ich an meinem Geburtstag spontan vor der Tür stehe ... Also nicht weiter überlegt, Reisetasche gepackt und ab gen Sachsen, die weitere Route überliess ich Lust und Laune!

Wer die Strecke Wien - Erzgebirge schomal gefahren ist weiss es gibt wenige Highlights, viel LKW Verkehr und Verkehrschaos in Prag. Aber das Wetter war traumhaft, der Kleine konnte seine Mütze abnehmen und bis auf die nervigen Kilometer auf der Autobahn war es ein gemütliches "Cruisen". Allerdings gab mir die erste längere Autobahnstrecke auch gleich einen bittersüssen Vorgeschmack darauf wofür ein TF definitiv nicht gebaut wurde. Jenseits der 130 wird es so laut dass man ganz freiwillig den CO2 Ausstoss in Grenzen hält und sich lieber einer Skoda Kolonne anschliesst. Meine 35 jährige Wirbelsäule erinnert sich an jede einzelne Betonplatte auf der Strecke aber wozu das Gemeckere - wir fahren einen MG Roadster da muss man eben Kompromisse eingehen!!!

So richtig interessant wurde es dann wieder ab Karlsbad - keine Bandscheibenstauchungen mehr und der Weg hoch zum Fichtelberg macht Spass im TF. Hier zeigt sich schnell wieder weshalb ich mich über Autobahnen quäle - kurvenreiche Landstrassen ganz besonders wenn sie über Serpentienen verfügen sind Fahrspass pur. Man hat ein Go Kart unter dem Hintern nur schaut er eben besser aus! ;) Hier muss ich mal betonen welch ein geniales Fahrwerk der TF in seinem Körper hat - in Verbindung mit der irre präzisen Lenkung weiss man immer wann es genug ist und er an seinen Grenzen ist. Ohne zu unken - ein so pures und direktes Fahrvergnügen habe ich selten erlebt trotz so einiger Fahrstunden auf konkurrierenden Marken. Es ist wohl gerade das Fehlen jeglicher unterstützender Elektronik - hier bekommt man zu spüren wenn die Grenzen der Physik erreicht sind, einen "Touch" mehr und der Kleine parkt in der Strassenbegrenzung aber er lässt es dich wissen ... wenn man denn die Zeichen zu erkennen vermag.

Ich bin sicher und mit einem breitem Grinsen am Haus meiner Eltern angekommen, in den nächsten 2 Tagen bekam ich von etwa "1000" (gefühlten) Leuten zu hören welch ein unvernünftiges aber auch schönes Auto ich mir da zugelegt habe ... ;)

Nach knapp 2 Tagen in der alten Heimat ist es nun aber auch genug - ich will nach Italien und mache gedankliche Routen. Morgen hab ich Geburtstag und es ist der Start zu einer "geilen" Ausfahrt. Kollateralschäden am Kleinen gab es bisher keine aber das sollte sich ändern ...

Demnächst mehr ... die Alpen warten ... :mrgreen:


Mi 20. Okt 2010, 22:18
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Supi, hört sich ja gut an :up:
Vielleicht schaffst Du dann ja auch einen solchen Kilometerstand in der nächsten Zeit: :puh:
http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/detai ... abNumber=1

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Ride on Fränky

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Do 21. Okt 2010, 13:02
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Ach du meine Güte ... fast 300.000 km???? :o

Na dann schonmal viel Spass an den potentiellen Käufer ... :?

Nee ... ganz so irre bin ich dann doch nicht, ich habe meinen Kleinen mit 52.000 km übernommen und bin augenblicklich bei 59.000. Klar bin ich viel gefahren aber dafür wurde er ja geholt. Dafür geht er nächste Woche in den Winterschlaf bis März nachdem er mit einer Unterboden/Hohlraumversiegelung nochmal verwöhnt wurde - Winter mag ich ihm nicht antun!

Allerdings ist die erste richtige Ausfahrt nächstes Jahr eh schon geplant - geht wieder nach Italien allerdings verlangt die Vernunft dass Alpenpässe so früh im Jahr gemieden werden leider ... :roll:

Wie auch immer, Teil 2 kommt später am Abend (wenn ich gerafft habe wie ich in den Posts Bilder einfügen kann) ... ;)


Do 21. Okt 2010, 21:11
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Phase 2 - Überführungsetappe zu den Alpen ... ;)

Es ist der 18.September 2010 - der Tag an dem ich meinen Herbsturlaub beginne, der Tag der mir so einige langweilige Stunden auf der A9 bringen wird, eine "Überführungsetappe" sozusagen und ach ja ... ich habe auch Geburtstag und werde 35 Jahre alt.

Dieser Samstag begrüsst mich mit Sonnenschein, blauem Himmel und kühlen 17 Grad - natürlich kein Grund das Verdeck geschlossen zu halten! :P

Ich geniesse ein üppig/leckeres Frühstück mit meinen Eltern doch danach ist es an der Zeit Abschied zu nehmen. So sehr ich mich darüber gefreut habe meine alte Heimat einmal wieder mit eigenen Augen gesehen zu haben so sehr bin ich auch froh der stupiden Depression die dieser Region anhaftet entfliehen zu können. Die Jahre in Wien haben mich wohl entfremdet aber das Treffen mit meinen Eltern war gut und die Abende am Kamin mit Wein und Diskussionen ein echter Gewinn.

Wie dem auch sei - die Strasse wartet und meine Plan an diesem Morgen ist über die Alpen zu kommen um dann am nächsten Tag den Gardasee zu umrunden ... war wohl ein wenig hoch gesteckt hihihi ... :)

Autobahnen können so endlos langweilig sein, das Verdeck hatte ich trotz Sonnenschein schon kurz vor Hof wieder installiert. Trotzdem macht das einfach keinen Spass - ab 130 sind vom Radio nur noch Klangfetzen wahrzunehmen und wenn man sich dann doch einmal dazu hinreissen lässt sich jenseits der 180 km/h zu bewegen geht die Öltemperatur doch beachtlich nach oben. Ein Umstand an den ich mich gewöhnen sollte aber als Neubesitzer wird man schon ein wenig nervös wenn die Nadel sich im letzten Drittel einpendendelt.

Vor Nürnberg entschloss ich mich spontan die Autobahn zu verlassen um mal wieder durch angestammte Gassen zu fahren - ich habe mehr als 3 Jahre in Fürth gelebt und wollte mir einfach ein Bild machen was sich seit 1999 so alles getan hat. Nicht dramatisch viel wie ich erkennen sollte aber auch hier erwischte mich die Nostalgie und es war gut den Abstecher gemacht zu haben. Dazu gab es auch ein leckeres fränkisches Mittagessen und den ein oder anderen wehmütigen Moment vor meiner damaligen Wohnung als ich ja noch soooo viel jünger war ... ;)

Schnitt ... zurück auf der A9 Richtung Süden.
Mir dämmert schon dass es mit der Alpenüberquerung heute nix mehr wird, kurz vor München mache ich nochmal halt und verpflege mich mit isotonischen Getränken und Zigaretten. Dazu gönne ich mir noch den Marco Polo Führer für Norditalien - ein Utensil was mir meinen Trip sehr spannend gestalten sollte wie die nächsten Tage zeigen sollten. Der Rasthof war voller Dirndl (die Wiesn eröffnete) oder weiss-roten halbbesoffenen Teens (der 1.FC Köln spielte gegen die Münchner) aber viele Augen glitzerten wenn sie an meinem Kleinen vorbei gingen ... er hebt sich eben doch ab in der Masse und das ist gut so! :P

Gegen Abend bin ich in Tirol und fühle die Müdigkeit in den Gliedern. Die Autobahn zeigt mir eine Ausfahrt "Kurort Bad Häring" und die nehme ich. Wenig später liege ich im Hotel, freue mich über die zahlreichen Geburtstags-SMS und Mails. Bei einer Flasche grünem Veltliner auf der Terasse meines Zimmers lasse ich meinen Geburtstag zu Ende gehen. Ich surfe noch kurz durchs Netz und werde infiziert von einem Reisebericht einer Roadstertour über das Stilfser Joch und den Gaviapass. Der alte Brenner ist sofort vergessen und ich weiss was der morgige Tag von meinem Kleinen verlangt - 2 Alpenpässe bis Italien. Ich schaue noch kurz nach unten und sehe meinen perlmutgrünen TF der mich trotz stinklangweiliger Streckenführung sicher in die Alpen gebracht hat. Morgen wird es härter, morgen ist er in seinem Element ... morgen gibts auch Bilder! ;)


Do 21. Okt 2010, 22:42
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Klasse geschrieben, ich will mehr. :up:

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Greetz, Marc


Sa 23. Okt 2010, 00:11
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
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Sa 23. Okt 2010, 19:52
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Sonntag, 19.09.2010 - Irgendwo am Gardasee auf einer Hotelterasse.

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Es ist gegen 19.00, ich trinke eiskaltes italienisches Bier aus einer 0,75l Flasche auf der Terasse meines Zimmers und geniesse den Sonnenuntergang. Der Tag flimmert vor meinem geistigen Auge während das Pärchen im rechten Nebenzimmer verbissen und lautstark versucht die Welt noch stärker zu popullieren. In der Dusche habe ich mir den Schmutz des Tages vom Körper gespült, ich habe Sonnenbrand im Gesicht aber das Kribbeln ist geblieben. Wir beide (mein Kleiner und ich) wurden heute malträtiert, mussten viel Staub "fressen", wurden mit Motoröl besudelt, haben den ein oder anderen kritischen Moment erlebt und die ein oder andere Blessur davon getragen.
Trotzdem erinnere ich mich an einen "geilen" Tag der würdig endet und alles begann am Morgen. :up:

Phase 3 - Drivers Paradise

Der Weckruf reisst mich pünktlich um 6 aus dem Tiefschlaf. Da bin ich also - Bad Häring an einem Sonntag morgen. Draussen ist es noch stockdunkel aber am Himmel kann ich dicke Wolken erkennen und es ist richtig "arschkalt". Bähhhhh ...

Das Frühstück mag nicht so richtig munden und als gegen 8 der Tag beginnt schaut der Himmel noch immer trostlos aus. Das Verdeck bleibt also erstmal geschlossen und mit Jeans, Mantel und Schal lege ich mich ins Auto. Die Laube wird spontan besser als ich den Zündschlüssel umdrehe und ein wohliges Brummen im Rücken verspüre - Urlaub ist was man daraus macht also nehmen wir den Tag wie er ist, aufklaren kann es ja immer ...

Nur wenige Kilometer muss ich mich über die Autobahn quälen - endlich Landstrasse, Tiroler Dörfer und auch der HImmel wird immer heiterer. Als das Blau letzten Endes überwiegt fahre ich rechts ran und befreie meinen TF von der störenden Mütze.

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Just in diesem Moment dröhnt auch ein himmelblauer Aston unter Winken an mir vorbei, im Schlepptau ein optisch wenig attraktiver 911´er mit überdimensionalem Heckfügel. Unsere Wege sollten sich an diesem Tag noch diverse Male kreuzen.

So schön das Wetter auf dem Bild auch erscheinen mag, an der Temperatur hatte sich sehr wenig geändert. Die Heizung lief und den Schal hätte ich nichtmal unter Lebensgefahr abgenommen. Trotzdem war es nun ein Vergnügen ganz gemütlich hinter den Campingschachteln "herzucruisen" mit der Sonne im Gesicht und frischer Alpenluft in den Lungen.

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Nachdem man in italienische Gefilde überwechselt kommt man an diesem hübschen See vorbei, Ist sicher nur Zufall dass mich das Wasser an die Farbe meines Autos erinnerte. ;)

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Meine Laune ist richtig gut, schöne Ausblicke links und rechts der Strecke nur leider bin ich gefangen in einer waren Kolonne von Campingschachteln.

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Das alles klärte sich dann als die Route rechts abbiegt, der Bahnübergang leitet den Aufstieg zum Stilfser Joch ein. Keine Schachteln mehr und ich kann meine eigene Pace fahren.

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Hmmm ... the road is all mine!


Sa 23. Okt 2010, 20:51
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Zumindest für den Moment ...

Nicht vergessen - es ist ein Sonntag Vormittag und nach wenigen Serpentinen ist es vorbei mit der Einsamkeit. Zahllose Biker, Mountainbiker und Ausflügler bevölkern plötzlich den Pass. Die Biker und Fahrradfahrer sind natürlich weniger eine Blockade als Opa Hans der mit Oma Helga im 2ér Polo einen gemütlichen Sonntagsausflug machen möchte - standesgemäss mit Hut im geschlossen "Flitzer". Nun wäre auch das kein wirkliches Problem wenn man denn direkt hinter dem Seniorenrennfahrer feststecken würde aber eine Schlange von 8 oder 9 Autos von einer Kehre zu Anderen zu überholen ist schwierig egal ob man im Aston oder MG sitzt. Die Streckenbreite ist begrenzt und Opa nutzt die gesamte Rennstrecke für sich und seinem Ideal der Fahrlinie. Also hält man eben Abstand zum Vordermann um die Kehren im "Spass Modus" zu durchfahren und welch einen Spass das machen kann brauch ich Keinem versuchen zu erklären der diese Strecke schon selbst mal gefahren ist. Einfach geil ... :P

Wird die Schlange dann doch zu lang hält man eben kurz an der Seite, raucht eine Zigarette und geniesst die Aussicht ...

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Ich hab am Aufstieg sicher 3 Pausen gemacht um wieder eine kurze freie Fahrzeit zu haben. Interessant auch einfach mal den Verkehr von der Seite zu beobachten. Den blauen Aston mit seinem unhübschen stuttgarder Begleiter hab ich an einer Spitzkehre knapp verpasst aber auch sonst tummelt sich doch so einiges an schönen Wagen am Pass. Natürlich ist es hier ein Mekka der Biker, aber auch Roadster und Sportwagen zeigen sich hier in recht grosser Vielfalt - wenn eine mattschwarze Corvette die Mauer auf der man gerade sitzt zum vibrieren bringt weiss man was die Stunde geschlagen hat - so völlig TÜV konform kann das nicht sein! ;)

Auch mit all dem Verkehr hatte ich sehr viel Spass beim Aufstieg allerdings gab es zwei Faktoren die mir so ein wenig klamme Finger brachten - zum Einen der Schneegehalt auf dem letzten Drittel des Aufstieges zum Anderen ein leichtes rotes Blinken der Amaturen im Scheitelpunkt der Kehren. Was ich Anfangs noch als Reflexion abtat stellte sich alsbald als Warnruf des Motors heraus. Der Kleine zeigte mir dass die Schmierung des Motors meine ganze Aufmerksamkeit erforder oder kurz - mir ging das Öl aus! Von jetzt an also Samthandschuhe und keine Räubern mehr durch die Kurven. Aber selbst ultrakonservativ waren die letzten Meter schweisstreibend, die Fahrbahn war fast völlig schneebedeckt und das Heck entwickelte mehr und mehr ein Eigenleben. Oben angekommen schnauffe ich erstmal tief durch und beruhige meine Nerven mit Kaffee und Zigaretten.

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Sa 23. Okt 2010, 21:45
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Natürlich macht mir der Ölmangel Sorgen - hier oben kommt man nicht an Schmiere heran und das Tal ist weit ... Aber siehe da - auf dem Parkplatz steht der Aston gleich neben dem schwäbischen Doppeldecker. So ohne Karosse um den Körper erinnert mich der Fahrer an eine noch dickere Karrikatur von Flavio Briatore aber hey - der Kerl hat mich gegrüsst also kann er so übel nicht sein. Er und sein Begleiter sind Schweizer und möchten nochmal ihre Zweitwagen ausfahren bevor der Herbst kommt. Diesen Spass gönne ich natürlich beiden von ganzem Herzen, noch viel sympathischer wird mir das Duo als mir der Porschepilot nach Schilderung meiner Notlage eine Flasche mit Motoröl in die Hand drückt ... "Wir" sind nicht wählerisch denn jedes Öl ist besser als kein Öl und nachdem ich beiden noch einen Espresso spendierte starte auch ich meinen Wagen wieder mit ruhigem Gewissen. Die Abfahrt kann beginnen und nun bin ich auch wirklich (fast) ganz allein auf der Strecke - ein Traum!

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Die Abfahrt vom Stilfser Joch war wirklich ein pures Vergnügen. Der Strassenbelag war fast immer sehr brauchbar, Schnee gab es nur jenseits der Piste und dass man in den Tunneln geduscht wird ist eben das Schicksal eines Jeden der kein Dach über dem Kopf hat.

Im Tal angekommen gab es dann den dringend nötigen Boxenstop aber hätte ich nur erahnen können was daraus wird ich hätte meinen Kleinen lieber über den Gaviapass geschoben!

Mehr dazu dann morgen ...

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Sa 23. Okt 2010, 22:38
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Was ne Bilders. Klasse! :up:

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Greetz, Marc


So 24. Okt 2010, 02:13
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Sehr schön geschrieben und nette Bilder :!:


So 24. Okt 2010, 08:51
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Vielen Dank für den Zuspruch, schön zu sehen dass da jemand mitliest! :)

Ich war also im Tal angekommen und spüre ich bin in Italien. Es sind über 20 Grad und die Mittagssonne hat sich bereits ein wenig auf der Stirn eingebrannt. Aber zunächst mal muss ich mich um mein Auto kümmern. Eine Tankstelle ist schnell gefunden, sogar eine Hebebühne ist vorhanden - perfekt. Ich schau mir den Kleinen sorgevoll unten an - hab ich irgendwo ein Ölleck? Zum Glück kann ich nichts finden und schiebe den drastischen Verbrauch auf die lange Autobahnfahrt und die doch etwas ruppigere Fahrweise am Fusse des Passes. So falsch kann ich damit nicht liegen denn nachdem ich hier nochmal Öl nachgefasst hatte hatte ich keinen Mangel mehr.

Achja, das "Nachfassen" ... da war doch was ...

Der ansonsten sehr nette Tankstellenwart zeigte eine erschreckende Inkompetenz und eine abenteuerliche Einstellung zur Hygiene! Alles was ich wollte war ein Trichter zum Einfüllen aber da fühlte er sich wohl in seiner Berufsehre gekränkt denn er bestand darauf selbst Hand anzulegen. Einen Trichter wollte er nicht benutzen aber ich glaube er hatte einfach keinen. Die Kappe konnte er professionell abschrauben und wollte dann gleich ansetzen - ich konnte ihn gerade noch anhalten vorher doch bitte den Ölstab zu entfernen was mit einem Kichern seinerseits kommentiert wurde. Aber es kam wie es kommen musste - die Hand/Augenkoordination im Zusammenspiel mit altersbedingter Grobmotorik sorgte dafür dass der erste dicke Schwall Öl überall hinlief nur nicht in den Motor. Macht ja nix, dafür hat er ja einen professionellen Aufwischlappen in der Tasche stecken ... dem Aussehen nach zu urteilen schon seit Jahrzehnten den Gleichen! Während er damit versucht das Öl aufzuwischen saut er mir meinen Mantel und die Reisetasche so richtig voll - ich schreie auf und kann nicht mehr hinsehen. Als ihm dann noch die Flasche den öligen Fingern entgleitet, auf dem Boden zerplatz und mir Jeans uns Sneaker besuldet muss ich eingreifen - im wahrsten Sinne des Wortes. :(
Unter lautem Fluchen ruft er seine Frau herbei die mir mit frischen Lappen hilft mich selbst und auch den Kofferraum so gut es eben geht zu reinigen - den Gestank hab ich aber noch immer im Heck! Nachdem ich selbst den Motor zu Ende gefüttert habe darf ich noch die Privaträume des Paares nutzen um mich zu waschen und umzuziehen.
Ich bezahle, bekomme eine Flasche Öl als Entschuldigung geschenkt und setz mich erstmal in ein Cafe um einen halben Liter eiskaltes Mineralwasser zu drinken.

Hmmm tut das gut ...

Trotz des "schmutzigen" Zwischenfalls an der Tankstelle bin ich wohl im "Abenteuer Urlaub" angekommen und es ist ja gerade einmal Halbzeit. Der Gaviapass liegt vor mir und zum Gardasee muss ich heute auch noch. Also keine Zeit verschwenden und zurück auf die Strecke.

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Der Gaviapass - noch viel schmaler, noch rauherer Asphalt, noch mehr Schnee!

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Von da an blieb die Kamera in der Tasche, die Strassenverhältnisse erforderten beide Hände am Lenkrad. Teilweise wurde es grenzwertig und mehr als einmal wurde "gezaubert" ... Adrenalin!!!!!

Trotz Zeitmangels (es war bereits nachmittag und der Gardasee noch weit) gönnte ich mir doch noch eine Pause. Wir beide sind schmutzig und ein wenig ausser Puste aber die schönsten Momente sind doch immer die extremen und der Ausblick einfach atemberaubend!

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Kurz noch ein paar Worte zum Zustand des Belages. Hier gibt es mehr als eine handvoll Stellen die dringend einer Überholung bedürfen. Bei einigen Schlägen dachte ich mir reisst es die Radaufhängung ab. Teilweise liegen neben den Löchern fussballgrosse Steinbrocken quer verteilt über der Strasse. Teilweise ist wirklich Schrittgeschweindigkeit angesagt bei besonders schlimmen Kratern - Ausweichen ist nicht da die Strecke hier zu grossen Teilen wenig breiter als der TF ist, zumindest da hatte ich Glück und der erste Gegenverkehr war schon fast im Tal unten wo es häufigere Ausweichboxen gibt.

Das letzte Tal des Tages ist erreicht. Ich halte nur kurz für eine Zigarette und ein paar Bilder - die Alpen sind bezwungen! :)

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Nun muss ich mich aber wirklich sputen, ohne weitere Zwischenstopps cruise ich gemütlich im Verkehr gen Gardasee denn das Verkehrsaufkommen ist hoch. Als ich endlich am Ostufer angekommen bin geht fast nix mehr, totaler Stau auf beiden Seiten.

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Ich bin müde. durstig und hungrig und als ich einen leeren Parkplatz vor einem Hotel zu meiner linken erblicke habe ich mein Tagesziel gewählt.

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Mit der spontanen Wahl hatte ich Glück denn der Ausblick von meiner Zimmerterasse ist eine Postkarte!

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Als ich dann meine Reisetasche aus dem Auto holen möchte dann nochmal ein kurzer Schock - am linken Rücklicht ist die gesamte Lampenreihe aus der Verankerung geflogen und schaut mir ins Gesicht. Ohne Zweifel das Resultat eines der heftigen Schläge am Gaviapass.
Zum Glück ist nichts gebrochen und nach einiger Fummelei bekomme ich das Teil wieder ins Gehäuse wo es bis zum heutigen Tage auch geblieben ist.

Rasch geduscht und umgezogen und ich mache noch einen kurzen Bummel durch das Dörfchen, schlemme frischen Fisch und besorge mir noch 2 Flaschen Bier für den Abend auf der Terasse.

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Es ist gegen 19.00, ich trinke eiskaltes italienisches Bier aus einer 0,75l Flasche auf der Terasse meines Zimmers und geniesse den Sonnenuntergang. Der Tag flimmert vor meinem geistigen Auge und das Pärchen nebenan ... ;)

Es war ein toller Tag voller Eindrücke, ein guter Start in den Urlaub und morgen gehts um den Gardasee ...

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So 24. Okt 2010, 20:20
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
:up:

auch wenn ich mich frage warum du so einen grossen bogen fährst, aber naja...der weg ist das ziel :)
ich bin damals gefahren: innsbruck -> sölden -> jaufenpass -> meran -> "unsere liebe frau im walde sankt felix" (das heisst wirklich so..lol) ->molveno -> riva del garda. man kann aber auch den grossen bogen fahren oben noch über racines und dann "rechts" runter, da sind auch noch etliche pässe -> kannst ja für die rückfahrt mal in erwägung ziehe, aber schön sind die pässe alle :D

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gruss an9el
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Mo 25. Okt 2010, 10:33
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Danke an9el!

Zu Hause bin ich schon seit über einem Monat wieder - die Ausfahrt war Mitte September! ;)

Der grosse Bogen ist meiner terretorialen Unwissenheit sowie der Spontanität zuzuschreiben. Ich bin einfach drauflos gefahren und hatte nie einen Plan wo ich Abends denn enden würde. Ein Navi war auch nicht an Board also mal so richtig "oldschool" hahaha ... :up:

Ich war zwar so einige male in Italien bin aber immer über Klagenfurt an die Adria gedüst - von dieser Seitem ich zum Ersten mal ins römische Reich! Eigentlich wollte ich das ja garnicht erwähnen (weil doch schon sehr peinlich!!!) aber bevor ich an diesem Tag am Gardasee angekommen war hab ich mich für etwa 40 Minuten nochmal so richtig verfahren - es gab da ein Schild was in Richtung "Garda" nach links zeigte. "Garda" - "Gardasee" klingt ja ähnlich oder? :mrgreen:

Hatte aber so garnix mitienander zu tun (klar waren ja auch nur knapp 180km dawischen) und am Ende stand ich vor einer winzigen Kirche und einem Marktplatz der wenig grösser als die Waschstrasse einer OMV Tankstelle war. :konfus:

Machte aber nix denn wie du schon sehr richtig bemerkt hast - "Der Weg ist das Ziel!". :P

Am Tag danach habe ich mir dann auch ein Navi besorgt denn an einige Plätze die mir mein Reiseführer so empfahl wäre ich sonst nie gekommen. Morgen ist Nationalfeiertag hier und da das Wetter wieder grausslich werden soll habe ich wohl Zeit für zwei weitere Episoden meines AUsflugs ... so stay tuned ...


Mo 25. Okt 2010, 21:06
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Nach längerer Abwesenheit möchte ich meinen Reisebericht natürlich komplett zu Ende bringen. Also schnell zu ...

Phase 4 - Um den Gardasee

Ich hatte eine erlebnissreiche Anreise und wurde mit einem tollen Panorama abends belohnt. Am nächsten Morgen wache ich gegen 6 auf, bringe mit einer Dusche die Lebensgeister aus der Traumwelt und bereite mich auf den ersten Tag in Italien vor. Auf das inkludierte Hotelfrühstück habe ich so gar keine Lust und so drehe ich nach dem Auschecken den Zündschlüssel wieder herum und das wohlige Vibrieren im Rücken macht klar - ein weiterer Tag der kein geplantes Ziel hat ... lets hit the "freaking" road!!!!
Das Wetter ist bewölkt aber die Temperatur sehr angenehm - das Dach wird vor Fahrtanbritt entfernt!

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Nach einer Stunde gemütlicher Ausfahrt bekomme ich doch ein wenig Hunger und Appetit auf frischen Kaffee. In einer der zahlreichen kleineren Ortschaften auf der Strecke nache ich kurz Halt und verwöhne mich mit frischen und warmen Backwerk. Der Kleine steckt im Sandwich zweier Italiener!

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Man sieht schon - er ist noch besudelt und schmutzig vom Vortag. Ich fahre gemütlich weiter gen Süden und komme durch zahlreiche kleine Touristenorte. Einige Eindrücke davon ...

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Irgendwann gegen 11.00 nehme ich den Zielort "Gardaworld" auf und fahre in diese Richtung. Nachdem ich den Kleinen in einer Waschbox noch so richtig zum Strahlen gebracht habe gehts zunächst erst mal wieder über Autobahnen.

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Pünktlich zu Mittag bin ich am Ziel - der TF steht auf einem Grossparkplatz und ich erkunde das kleine Städtchen und esse zu Mittag.

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Der Himmel bricht nun entgültig auf und mit den Sonnenstrahlen kommen auch sofort die schönen italienischen Fräuleins ans Wasser ... :P

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Nach der Stärkung geht es zurück auf die Strasse. Den südlichen Punkt erreicht orientiere ich mich mittelfristig gen Riva del Garda was mein Tagesziel werden sollte. Auf der Strecke gibt es viele Orte die zu einem kurzen Verweilen einladen, einige Festungen und kleine Dörfer mit freien Tischen die auf Kundschaft warten.

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Auf einem der Parkplätze muss ich mich kurz fragen ob die Wahl einen TF zu kaufen wirklich dem Zeitgeist entspricht ... hahaha ...

Wohl eher nicht wie hier unschwer zu erkennen ist! ;)

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Am späten Nachmittag geht es dann direkter, sprich ohne spontane Ausflüge oder Cafe Besuche, Richtung Tagesziel immer gemütlich am Ufer entlang ...

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Auch an diesem Tag habe ich wieder Glück mit dem Hotel. Nach einigem Suchen lande ich schliesslich in einem Zimmer mit Monsterterasse und erneut fantastischen Ausblick. An diesem Abend sage ich "Ciao" zum Gardasee. Morgen fahre ich über Ferrara nach Rimini und ende in San Marino. Von dort ein Abstecher nach Imola um einer Legende Tribut zu zollen und weiter nach Firence.

Eine Zusammenfassung dieser beiden Tage dann demnächst im vorletzen Teil meines Berichtes ...

:)

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Di 2. Nov 2010, 21:16
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Phase 5 - Rimini, Imola and beyond ...

Bah ... autsch ... schwitz ... nach Kühlung lechz ...

Ich stehe auf einem Rastplatz irgendwo in der Emilia Romagna und grille vor mich hin. Dabei bin ich gerade mal 4 Stunden unterwegs ... aber die Sonne verlangt ihren Tribut. Nicht ein Wolkenfetzen am Himmel und trotz starkem Sonnenschutz verfärbt sich mein Gesicht und vor allem die Stirn immer mehr ins Rötliche! Ich muss das Dach schliessen denn die Sonne brennt einfach unerbittlich runter und Farbe hin und her - ich brauch es kühl und schattig!

Gestern morgen habe ich den Gardasee verlassen und bin südlich Richtung Rimini gefahren aber immer der Reihe nach ... ;)

*Ein Tag zuvor*

Die Monsterterasse und die 3 Zimmersuite gebe ich nur ungern ab aber ich möchte etwas erleben und wer weiss schon was alles noch so auf mich wartet ...

Zunächst muss ich erstmal wieder gen Süden auf der Uferstrasse auf der ich gestern nach Riva del Garda gekommen bin und wie man das Ufer im TF da erlebt zeigen diese Bilder! ;)

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Okay - nicht allzu übel um ohne Dach zu cruisen ...

Irgendwann zeigt mir das Navi dann jedoch dass ich dei Uferstrasse verlassen sollte um "effizient" Richtung Rimini zu gelangen. Auf dem Weg fand ich gutes Essen aber die Landschaft ... um es diplomatisch zu formulieren - es ist rechtg eintönig. Total flach und abgeerntete Felder wohin man auch schaut und ja ... die Sonne brennt auch im September hier mit beachtenswerter Kraft!

Ich fahre durch unzählige kleine Dörfer, mache unzählige male Halt um mich mit kaltem Wasser zu versorgen aber stop - am frühen Nachmittag erreiche ich das erste Tagesziel - Ferrara!

Eine Stadt die ich ohne den Marco Polo Führer nie und immer angesteuert hätte aber da galt es als Geheimtip und so falsch lagen die Authoren damit nicht.

Ferrara ist klein, verwinkelt und hat in etwa den Charme eines kleinen Florenz in dem Touristen Einmarschverbot haben. Die ein oder andere italienische Studentengruppe, hier und da eine italienische Schulklasse aber keine Massenansturm kurzum ein sehr angenehmer Aufenthalt in einer "Renaissance Town".

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Achtung ein klassicher "Insider" - das Krokodil verfolgt mich auch hier ... ;) (muss man nicht verstehen!!!)

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Nach zwei Stunden im durchaus hübschen Ferrara mache ich mich wieder auf den Weg Richtung Rimini. Der Tag ist vorangeschritten, die Sonne steht tief und die Umgebung ist nicht wirklich abwechslungsreicher geworden.

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Von da an versuche ich so schnell als möglich eine Bleibe für die Nacht zu finden, Rimini war geplantes Tagesziel aber ...

Der Verkehr war höllisch, der Geruch nicht gerade einladend und ein so richtig wohl fühlte ich mich nie in Rimini. Nach 2 Runden durch die Stadt sage ich ir "fuck it" - in den letzten 90 Minuten wurde ich "fast" 4 mal gerammt, konnte nirgendwo in Ruhe auf Hotelsuche gehen ... San Marino ist wenige Fahrminuten entfernt und vielleicht geht es da ja zivilisierter ab ... und achja - das Krokodil war auch noch in meinen Hirnwindungen präsent ... (versteht nur ein Insider!)

Knapp 40 Minuten später bin ich in San Marino und werde vom Pagen meines Zimmers in eine freie Parkbucht direkt vor den Panoramafenstern des Restaurants eingewiesen. Als ich meinen Kleinen sicher für die Nacht verpacke stellt sich ein ca. 5 jähriger Italiener der aus dem X5 seiner Mama ausgestiegen ist vor mich und fragt "are there green Ferraris? i have never seen that Ferrari before!" ... unschlüssig was ich darauf erwidern sollte gab ich mich diplomatisch:

"That´s no Ferrari - it is only a brittish car called "MG"."

"So brittish people build sportcars too?"

"Thats no sportscar - its just a Roadster!"

"I like your car mister!"

MIt breitem Lachen rennt der Junior ins Hotel und später lächelt er mich beim Abendessen noch zahllose male an denn irgendwie glaubt er noch immer dass ich einen Ferrari fahre.

Nach dem vorzüglichen Essen bin ich allein auf meiner Terasse und gebe mich ganz dem Sonnenuntergang hin ... Durch mein Gehirn wandert das Krokodil und der Steppke vor dem Restaurant.

Mein Kleiner hat weitere Kilometer gefressen ohne zu murren und nach all dem Asphalt den wir in der letzten Woche gemeinsam überwunden haben wird aus der schnellen Liebschaft allmählich eine ernste Beziehung - es scheint es haben sich zwei gefunden die sich gegenseitig zu schätze wissen ... Der Beginn einer dauerhaften Beziehung oder doch nur eine oberflächliche Liebelei?

Eine Episode folgt noch ... eine Episode und ein Fazit ...

Aber im Moment zählt nur der Sonnenuntergang in San Marino ...

;)

[img=http://img285.imagevenue.com/loc39/th_11950_CIMG0900_122_39lo.JPG]


Do 11. Nov 2010, 23:47
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
The final episode and a resume ... in the end ...

Der Reisebericht hat mich um Einiges länger beschäftigt als die eigentliche Reise. Die Ausfahrt im September ist schon lange Vergangenheit, das Leben ist voran geschritten und hat weitere schöne und genauso unangeehme Episoden geschrieben kurzum - das Leben ging eben weiter.

Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen möchte ich den Bericht natürlich beenden - um die 500 Klicks verweisen ja auf ein gewisses Interesse also zurück in den Süden Europas, den Norden Italiens, zurück zu schönen Erinnerungen an einen Spätsommer ...

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Der Morgen danach ... Ich quäle mich auf die Terasse meines Zimmers in Imola aber der Ausblick ist wenig verlockend! Am Abend sah die Gegend irgendwie noch viel einladender oder sogar "royaler" aus. Auch wurscht!

Tagesziel irgendwo südlich nahe Florenz mit Zwischenstopp in Imola. Soweit so gut, Problem ist dass San Marino im Navi komplett fehlt und die Routenberechnung nicht klappt. Auch nicht wichtig denn dank Strassenschildern findet man auch ohne GPS ans Ziel ... vielleicht dauert es nur ein wenig länger ... ;)

Voila ... pünktlich zur Mittagszeit bin ich am "Citta de Imola" angekommen, parke in der Nähe von Start/Ziel, schnappe mir die Kamera und erforsche die Rennstrecke 3 Tage vor dem SBK Rennen bei dem Max Biaggi den Titel einfahren sollte ... Die Streckenpisten sind überaus freundlich und erlauben mir Einlass zu allen Tribünen um ein paar Fotos zu schiessen. Bitteschön ... :P

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Von Start/Ziel ging es weiter Richtung den legendären "Varianten" wie "Tosa" und "Aqua Minerale". Die Fahrt durch den Park um an die einzelnen Kurven zu gelangen ist übrigens sehr angenehm und viele Panoramen warten ...

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Aber all die geschichtsschwangeren Kurven sind nicht so wirklich wichtig - ich sah sie zuvor bei F1 oder MotoGP Rennen, der Grund meines Besuches war persönlicher Natur.

Der 1.Mai 1994 - ein Schicksalstag für den Motorsport ansich und für mich weil ein Idol meiner Jugend, live und in Farbe, im TV tödlich verunglückte. Am Tag zuvor war bereits Roland Ratzenberger auf der Strecke gestorben und danach hatte auch noch Rubens Barrichello einen beinahe fatalen Zwischenfall. Ein ganz ganz dunkles Wochenende was ich bestürzt am Fernseher erlebte und wohl nie vergessen werde.

Ich war bereits Jahre zuvor in Imola um Motorsport live zu erleben und natürlich auch um einer Legende Tribut zu zollen. Bei den bisherigen Besuchen war der Park in Imola immer brechend voll, an einem Rennwochenende natürlich zu erwarten ... bis zur "Pilgerstätte" hatte ich es nie geschafft oder wollte es nicht weil der Rahmen nicht stimmte!

An diesem Tag war ich ganz allein mit einer italienischen Schulklasse im Park von Imola die an Sennas Denkmal kein wirkliches Interesse hatte - ein sehr persönlicher Moment ganz allein mit einem Jugendheld und was soll ich sagen ... Legenden sterben niemals! :)

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Traurig aber auch zufrieden gehe ich zurück zum Auto - wie wäre die Geschichte der F1 wohl geschrieben worden mit Senna nach 94 - wir werden es nie erfahren!

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Ich verbrachte den ganzen Tag dort, hatte an jeder legendären Kurven ganz persönliche Momente und konnte sogar einsam und allein auf dem "Tarmac" der "Aqua Minerale" sitzen und darüber sinnieren was so alles an dieser Stelle der Strecke passierte im Motorsport ... in der Zeit meines Lebens ... an all den Sonntagen die ich am TV fieberte ... in welcher Rennserie auch immer! ;)

Neben der Alpenüberquerung war dieser Tag sicher der emotionalste und auch einfach schönste meiner Reise und obwohl es keinen Rennbetrieb gab an diesem Tag wird er wohl länger und tiefgreifender in mir verbleiben als die stressigen Tage bei F1 oder MotoGp Rennen ... wann kann man schonmal direkt und allein auf einer der grossen historischen Rennstrecken sinnieren - einmalig und nochmals danke an die Streckenposten vor Ort die mich einfach "machen liessen" ! :).

Die nächsten Tage brachten mich und den Kleinen nach Florenz und viele kleine Dörfer am Wegesrand der Route. Eine Nacht verbrachte ich noch in Riva del Garda bevor es zurück nach Österreich ging aber da sind wir ja schon weiter ... Wir sind bei der Abrechnung der Woche oder eben ...


Ein Resumee ... ;)

Ich habe mir ein Auto aus dem Bauchgefühl gekauft, ein Auto was nicht vernünftig ist aber Spass bereitet! Auch nach weiteren Monaten die wir beide nach der Italienreise verbrachten sind wir "eins" sobald der Motor brubbelt!

Ist ein MG Roadster ein alltagstauglichges Auto was einem den Weg zur und von der Arbeit luxeriös gestaltet? Nein, absolut und definitiv nein aber er macht die Fahrt von und zur Arbeit zu einem Spass und bei all diesen Fahrten weckt er die Vorfreude auf spontane Wochenendsausflüge gen Süden wenn das Frühjahr den Winter vertrieben hat.

Bis es soweit ist wird eben U oder S Bahn gefahren denn im März darf er wieder wie er will - nicht immer ohne ein wenig Angst um den Zustand, den Verschleiss von Teilen oder der Gewissheit dass es den Hersteller nicht mehr gibt ... Aber ist das denn wichtig, gibt es nicht genügend andere Menschen die genau wie ich auch es lieben einen TF auf die Weise zu fahren wofür er gebaut wurde und gibt es nicht genug Menschen die sich (wie ich selbst auch) um den Zustand des Kleinen sorgen?

Ja es gibt diese Leute - es sind die welche solche Berichte lesen und Parallelen erkennen, die Spontanität mögen oder einfach nur ein Auto lieben was sie "Sie" selbst bleiben lässt ... ohne Kompromisse in Richtung Schicki Micki oder dem regionalem Ferrariclub! :P

Fuck that!

Ich danke für die Aufmerksamkeit über all die Wochen - es war nur der erste Ausflug! Wenn Material und Rennleitung es ermöglichen wird es (so hoffe ich) noch einige spontane und nicht geplante Ausfahrten geben und wenn jemand sich anschliessen mag ist er willkommen! ;)

Nächster Termin Ende März - Interessenten bitte melden! :)

Ende meiner Schilderungen - es war gut!!!!!

LG aus Wien


Sa 20. Nov 2010, 22:54
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
:roll: Bravo mit GROSSER Begeisterung geschriebene Reiseberichte .
Auch ich mache diese Reisen in den Süden und ist immer herrlich mit dem MG dieses Italien zu erleben .
Machte Spass deinen Bericht zu lesen und Grüsse Dich aus der Schweiz Werni . :up:


So 21. Nov 2010, 16:16
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Kann mich der Meinung von Werni nur anschliessen. :up:

Wir sind im Sommer ebenfalls hauptsächlich in Norditalien unterwegs. Der Lago Maggiore ist ja nur eine gute Stunde von uns entfernt. Dieses Jahr reichte es sogar übers Südtirol bis zu den Dolomiten und unser TF hielt das locker durch. Nun wird die Diva für die nächste Saison aufgearbeitet und ab März / April lockt uns wieder der Simplon.

Summi


Mo 22. Nov 2010, 13:52
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Beitrag Re: Erster Härtetest im TF ...
Kurzer Nachtrag noch zur Heimfahrt - es gab da eine kurze Zeit des Schreckens als ich mich am Brenner befand.

Der Rückweg war so direkt er nur sein konnte also zuerst mautpflichtige Autobahn und dann der mautpflichtige "neue" Brenner. Kurz vor dem "Peak" oder "Top" oder "höchstem Punkt" gab es einen dramatischen Leistungsverlust des Motors. Und dramatisch bedeutet auch genau das - ich hatte nichtmal mehr genug Saft um an einer leichten Steigung einen LKW zu überholen, es tat sich einfach garnichts mehr beim Druck aufs Gaspedal! Als es später wieder bergab ging wurde es besser und nach dem Tanken und kurzer Rast in Österreich war wieder alles beim Alten ...

Ich schätze es war die Kombination aus der recht beachtlichen Höhe und verpanschtem Sprit den ich in Italien kurz vor der Grenze ziehen musste - die Nadel war im roten Bereich und ich hätte es nicht mehr ins Ösenland geschafft also rasch für 20 Taler aufgefüllt ...

Diesen Leistungsverlust hatte ich seitdem nie wieder und bis auf erneut hohen Ölverbrauch hielt sich der Kleine sehr wacker auf der Heimfahrt - so wie er eben kann denn Autobahnen sind eben nicht seins aber das hatten wir ja schon! ;)


Mo 22. Nov 2010, 16:09
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