Re: Trophy mit 120tkm - was alles machen?
Wenn du es das erste Mal machst, rechne mal bei nem VVC mit einem ganzen Tag (ohne Stress). Wenn du draußen arbeitest, nimm dir ein sonniges Wochenende. In der Zeit schaffst du beide Zahnriemen, WaPu, Spannrolle, Bremsbeläge vorne und hinten, abschmieren der oberen Querlenker und den Kleinkram wie Kerzen und Filter.
Schau dir vorher vor allem auch die Bremsscheiben an! Wenn du die wechseln musst sieh zu, dass du einen
Schlagschraubendreher und einen
Gasbrenner hast. Und auch ne Bohrmaschine mit nem Satz guter Bohrer und einen Gewindeschneider sowie 8 Stück Edelstahl-Senkkopfschrauben M6x16 als Ersatz für die Befestigungsschrauben, die reißen gerne ab.
Bremsenrücksteller sind günstig zu kriegen, zum Beispiel
hier. Vor allem für die hintere Bremse m.E. ein Muss, damit die ordentlich eingedreht werden. Nach dem Wechsel der Beläge hinten NICHT die Handbremse ziehen, sondern zunächst das Bremspedal solange durchtreten, bis die Beläge fest anliegen.
Luftfilter, Benzinfilter, Kerzen sind wohl klar, die Kerzen bei der K-Serie brauchen einen 16mm Kerzenschlüssel. Zum Abschmieren nimm ne Fettpresse mit Schlauch, kommt man besser an die Nippel dran.
Für den Zahnriemenwechsel muss die Riemenscheibe runter, da sitzt ne dicke Schraube (SW 22mm), ich mache die immer mit nem elektrischen 1000W Schlagschrauber auf. Ansonsten musst du das Schwungrad blockieren, offiziell muss dazu der Anlasser raus und ein Sperrwerkzeug eingesetzt werden. Oder ein dicker Schraubenzieher. Hier am besten eine sog.
SuperLock-Nuss nehmen, die an den Flanken des Schraubenkopfs greift und nicht an den Kanten.
Thema Zahnriemen: Das Sperrwerkzeug wurde schon genannt, den hinteren Riemen wechsle ich immer so, dass ich das Sperrwerkzeug auf der Vorderseite drin lasse und dann auf der hinteren Seite das NW-Rad an der (ja blockierten) Auslasswelle löse. Ist etwas fummelig, den kurzen Riemen dann aufzuziehen, vor allem, weil das Rad der Einlassseite gerne aus der Position springt. Aber mit nem 17-er Ringschlüssel kriegt man das hin, auch ohne Spezialwerkzeug.
Um den langen Zahnriemen einzufädeln, müssen die zwei Schrauben der Motorhalterung gelöst werden (SW 18mm). Die sind etwas schräg verbaut, da kommt man nicht gut mit ner normalen Verlängerung dran. Wenn du nicht hast, besorge dir eine Kipp-Verlängerung und einen guten T-Griff mit Rohr, da braucht es schon manchmal ordentlich Kraft, die zu lösen. Auch hier besser ne SuperLock-Nuss nehmen.
Thema Wasserpumpe: Die hat 4 Schrauben (SW 8mm) und einen Sechskant-Gewindeadapter (SW 13mm) von vorne, in dem ist die untere Befestigungsschraube der Nockenwellenabdeckung drin. Und dann noch eine weitere Schraube von hinten (auch SW 8mm), an die man ganz beschissen dran kommt. Die hält den Zahnriemenkasten unten. Dazu am besten den Ausgleichsbehälter ausbauen und mit einem 8mm Ratschenschlüssel dran gehen. Vor allem bei Fahrzeugen mit verbautem Wasser-Ol-Kühler eine wahre Freude … Beim Einbau der WaPu gebe ich immer 2-3 Tropfen Dichtmasse auf die Dichtung, damit die nicht aus der Nut rutscht beim Einbau.
Der Trophy hat ja die manuelle Spannrolle, den Zahnriemen dann so spannen, dass er beim Runterdrücken zwischen den Nockenwellenrädern die Kunststoffnase des Zahnriemenkastens eben nicht berührt.
Das meiste mache ich mit 3/8" Werkzeug, das ist in dem engen Motorraum einfach schlanker als halbzölliges. Letzteres nehme ich nur für die 18-er Schrauben vom Motorlager und natürlich für die Riemenscheibe.
Drehmomentschlüssel ist natürlich Pflicht, am besten zwei, ein 3/8" von 20-100 Nm und ein “großer” von 50-210 Nm. Die Riemenscheibenschraube kriegt 205 Nm! Die kriegt man aber auch fest, wenn der 5. Gang eingelegt ist und ein Helfer ordentlich auf die Bremse tritt. Ne Spur Schraubensicherung nicht vergessen.
Öl- und Filterwechsel lässt du dann
hier machen, für 29,90 € macht man das nicht selbst.