So, nachdem ich heute kurz in der Halle war, Werkzeug vom Radmutterntausch wegbringen, hab ich nochmal nen mitleidigen Blick auf meinen Schlagschrauber geworfen. traurig lag er da, stumm wie ein Fisch. Also den Lazarus des Kraftschraubens mal eingepackt und zuhause flott durchgemessen. Multimeter an den Netzstecker und Schalter gedrückt ... kein Durchgang messbar. Also machen wir das Dingen doch mal auf. Vielleicht ist ja nur ne Sicherung drinnen, die es gehimmelt hat.

Nun, was soll ich sagen, Sicherung ist was für Mädchen, außer nem Entstörkondensator ist da elektrisch nix weiter drin. Hat ja auch keinen Schutzkontakt Das heißt dann: weitersuchen. Antriebswelle vom Motor raus und die Windungen durchgemessen - alles i.O. Leitungsweg vom Schalter zu den Kohlen - auch i.O. Leitungsweg vom Netzkabel zum Schalter - eine Seite tot. Hoppla! Der Kondensator sitzt auf einer kleinen, gichtigen Platine ... die also raus, und da grinst mich "der Glassiker" an, wie Kaiser Franz sagen würde: Kalte Lötstelle am Kabelanschluss.



Erstmal nachgelötet, wieder zusammengebaut, eingesteckt und einschalten ... ein leises "puff" und wieder tot. Alles wieder zerlegt, nochmal durchgemessen, Lötstelle wieder auf

Dicke Litze verzinnt und die Sch***-China-Platine damit gebrückt, nu läuft er wieder

Was habt ihr nur alle für vergammeltes Werkzeug ...

Sowas zieht sich heutzutage quer durch alle Geräte... Deshalb haben die inzwischen auch alle Sicherheitsschrauben - damit nicht alle Welt sieht, was da für'n Mist manchmal produziert oder gar konstruiert wurde.

1:1 Ausgleich, Sepp!

Hey Mykel, im Aldi haben Sie gerade Druckluftzeugs. Schrauber fürn zwanni, großer 2Kolbenkompressor für nen hunni mehr.
Das währ doch was für deine "Werkstatt".

War letzte oder vorletzte Woche im Programm, wird jetzt für kleines Geld verramscht.
Ob der Schrauber was taugt, kann ich dir erst sagen wenn ich ihn ausprobiert habe. Fürn zwanni musste ich den einfach mitnehmen.

An sich keine schlechte Idee, Markus. Das Problem bei dem Druckluftschrauber ist aber, dass der minimum 60 Liter Druckspeicher braucht, sonst macht es ein paar mal "ratt-ratt-ratt" und dann ist wieder warten angesagt. Da ist mir der elektrische schon lieber. Der funzt ja auch sehr ordentlich, hat bisher lediglich bei einer Riemenscheibenschraube "versagt". Ansonsten kommt der bei mir eigentlich nur bei den besagten Stoßdämpferbefestigungen und den oberen Traggelenken zum Einsatz

Hat jemand nen Tipp für nen brauchbaren Elektro-Schlagschrauber?

ATU hat die immer für um die 30 Euro, aber dat kann doch nix sein, zumindest wenn man damit nicht nur Felgen wechseln will

Ich habe mir den von Aldi schon vor einiger Zeit gekauft. Für den Hobbybereich betrieben mit einem 2-Zylinderkompresser und 50l-Tank vollkommend ausreichend. Kommt ja auch auf die Ansaug-Ausgangleistung an. Und wenn die über 300l/min liegt reicht das zumindest für einen Schlagschrauber schon. Kritisch wird es erst beim z.B. Sandstrahlen. Wichtig hier einen dickeren Schlauch als der dünne beigepackte verwenden.
Bei den elektrischen ist das schon anders. Wenn man z.B. eine festsitzende Radmutter los bekommen möchte, muss man bei z.B. Akkuschraubern schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Aber auch hier, man sollte in sich gehen, ob es sich lohnt.
Ich löse die (Rad)Muttern immer mit einem Drehmomentschlüssel, den ich zum Anziehen eh benötige. Rest mit einem billigen Elektro-Schlagschrauber, den ich schon länger besitze.

Damit hat die eigentlich fähige Werkstatt meines Hauptautos drei von vier Sicherungsmuttern für die Alufelgen hingerichtet. Es hat sie nicht weiter beeindruckt, daß die Benutzung von Elektro- oder Druckluftwerkzeugen für diese Tätigkeit vom Hersteller der Muttern ausdrücklich verboten ist.

Ich kenne keine Reifenwerkstatt die NICHT mit Schlagschraubern arbeitet.

Kann ich mir eigentlich nur mit leichten Alumuttern vorstellen. Inwiefern die dann eh überhaupt zulässig sind ist dann eine andere Frage...

Cent, dann kannste jetzt die erste Werkstatt die Schlösser nicht mit dem Schlagschrauber öffnet, außer VW AUDI die Verträgen das.

Wie Franz schon schreibt: Schlagschrauber haben an Radmuttern eigentlich gar nichts zu suchen. Für cebi: Beim MG (wie auch bei einigen Ford) besteht die Mutter aus einem Stahlkern mit drehbarem Sitzring (konisch) und einer Nirosta-Blechkappe darüber. Da einmal mit zuviel wumms oder nicht sitzenden Werkzeug dran und das Teil ist hin. Kriegt man dann auch super wieder auf. Von den originalen MG-Rover Felgenschlössern will ich hier gar nicht anfangen ...

Weiter wird mit den Schraubern die Radmutter in der Regel zu fest angezogen. Bei F/TF mit 15-Zöllern reichen 70 Nm, bei 16" 100 Nm. Beim 45 meiner Frau sind es 110 Nm. Die meisten Werkstätten à la ATU&Co. stellen ihre Schlagschrauber (sofern die überhaupt nen Begrenzer haben) auf 130 Nm ein. Das tut Alufelgen richtig gut. Und da man den Plattfuß immer nachts im Regen hat macht das Lösen dieser Muttern dann auch richtig Spaß.

Nee, nee, Räder montiert man schön von Hand bis die Muttern richtig sitzen und dann bei abgelassenem Fahrzeug klassisch mit dem Drehmomentschlüssel. Dann muss man auch nichts mehr "nachziehen nach 50 km" und so’n Blödsinn.

Schlagschrauber sind gut für Riemenscheiben usw. und da tut’s der hier durchaus: http://www.ebay.de/itm/161271797857

Das ist der, den ich habe, bis auf das Problem mit der kalten Lötstelle ein ordentliches Teil.

OK. Hab halt keinen F/TF und laß mich sehr gerne belehren.
Stimmt, hatte auch div. Fords und da war es auch so.
Nicht falsch verstehen. Ich mache fast alles ohne Schlagschrauber o.ä. und ziehe meine Muttern mit ca 10 -11 Kg an.
Nur hört man in bestimmt fast jeder Reifenwertstatt rata rata rata....
Und die mir bekannten ziehen zumindest final die Schrauben/Muttern mit Drehmomentschlüssel an.
Zum eBay-Schrauber:
Taugt bestimmt was, da 230 V. Meiner hat 12 V und damit bekommt man defenitiv nix festes auf. Und bei Akkus, wie ihn mittlerweile auch Werkstätten benutzen, ist man ab 3-400 EUR dabei.

Das sind Schrauben aus Stahl. Ich stelle mal Photos ein, muß ich aber erst noch machen. Meine Vermutung ist, daß durch den Schlag der Schlüssel aus den speziellen Formen der Sicherungsmutter springt und sie so tötet.

Der verlinkte Schlagschrauber aus der Bucht hat so wie ich das sehe keine Drehmoment-Einstellung, oder ich bin blind?!

Kennt jemand nen Elektro-Schlagschrauber mit Drehmoment-Einstellung?

Wofür brauchst du nen Begrenzer? Mit dem Schlagschrauber löst man nur die Schrauben doch nur, zum Festziehen nimmt man den nicht. Selbst die dicke Schraube von der Riemenscheibe kriegt man fest, wenn einer im 5. Gang fest auf der Bremse steht. Nur beim Stepspeed ist das etwas problematisch.

Soweit klar, hätte man sich trotzdem Schraubarbeit sparen können, wenn man auf niedrigen NM-Wert einstellt und dann auch das lose Anschrauben damit machen könnte. Aber dann kosten die Teile vermutlich ne Ecke mehr.

Dafür nimmt man nen Bosch IXO. Einfach ne Sechskant-auf-1/4" Verlängerung rein, ggf noch nen 1/4"-auf-3/8" Adapter drauf und das geht wie von selbst

So, eben habe ich die Photos geschossen. Auf den beiden ersten sieht man die verhunzten Eingriffe für den Spezialschlüssel. Uaf dem dritten sieht man, warum sie verhunzt wurden: als erstes haben sie mit der Maschine die Scheibe auf ihrem Stengel schiefgehauen, die den Schlüssel mittig halten und als seine Achse dienen soll. Dadurch stand die Scheibe schief, und der Schlüssel konnte nur auf der niedrigen Seite voll in die passenden Vertiefungen der Schraube greifen. Das ist wohl schon beim Rausschrauben passiert und nicht erst beim Reindrehen, das sie auch zum Schluß mit einem Drehmomentschlüssel gemacht haben. Aber da war der Fehler schon passiert.
So erkläre ich mir das, Aber ich bin Laie.