Ihr habt - wie immer - präzise beobachtet, deshalb die Erklärung dazu:
Hab von einer mittlerweile Ex-Besitzerin eines blauen Trophy (für Dieters Sammlung: SARRDZBPN2D532053, Erstzulassung 16.1.2002, dzt. Fahrzeug abgemeldet, Standort: Österreich - Raum Graz, 135.102 km) einen neuen Kühler gekauft, der in ihrem Keller gelagert war, und hab dabei folgende kuriose Story erzählt bekommen:
Sie hat den Trophy mit frischer amtlicher Überprüfung privat am 12.7.2012 verkauft (im schriftl. Kaufvertrag: ohne Garantie und Gewährleistung, wie besichtigt und Liebhaberstück). Beim Verkaufsgespräch hat die Käuferin informell gefragt, ob sie "mit dem alten Auto auch die weite Strecke nach Italien fahren könne", was ihr die Verkäuferin auch zugesichert hat. Die Käuferin hat auf die angebotene Probefahrt und Ankaufsüberprüfung ausdrücklich verzichtet. Mit der 1. Ausfahrt ins "weite" Italien haben die Probleme begonnen: Patschen rechts hinten vor Klagenfurt, in Udine (sie ist ins weite Italien gekommen !!!!) brodelt es im Ausgleichsbehälter, bei der Rückfahrt von Udine alsbald: Lampe "Motorraumüberhitzung" leuchtet beständig am Armaturenbrett auf, Kühlwasser wird nachgefüllt und brav noch 400 km nach Graz heimgefahren (Argument: laut Betriebsanleitung kann man noch langsam weiterfahren, wenn diese Lampe leuchtet!!). Ergebnis: Majo im sonst leeren Ausgleichsbehälter und am Ölmessstab.
Käuferin klagt prompt auf Wandlung (Kaufpreis zurück, dafür auch Trophy [mit Motorschaden ohne Wertausgleich !!!] retour). Gerichtssachverständiger begutachtet erst am 6.12.2012 und stellt außer dem "nicht funktionsbereiten" Motor noch folgende schwere Mängel fest an
- vo. Bremsscheibendicke 21 mm
- re. vo. Hydragaseinheit
- Scheibenwischermotor
- 3 Felgen beschädigt
- 1 Kühlleitungsrohr am Unterboden hat eine korrodierte Stelle und lässt eingetrocknetes Kühlmittel erkennen.
Ergebnis: die Trophy-Verkäuferin wurde in 1. Instanz ausschließlich deshalb voll verurteilt, weil sie die Italienfahrt zugesichert hat, alle schriftlichen Ausschließungen im Kaufvertrag wurden vom Gericht ignoriert!
Verfahrensstand: Berufung wurde eingebracht.
Prognose: wird das Ersturteil bestätigt, bekommt die Verkäuferin (frühestens ein Jahr nach dem Verkauf) ihren Trophy mit kaputtem Motor (welchen Schaden sie selbst nicht verursacht hat) und den übrigen inzwischen aufgetretenen Mängeln zurück, muss den vollen Kaufpreis zurückerstatten und die Gerichtskosten samt Sachverständigem und beiden Rechtsanwälten sowie den "frustrierten" Aufwand der Verkäuferin (An- und Abmeldung, Reifenschaden, EUR 350,-- für Italienfahrt mit Autobahngebühr) zahlen.
Jetzt schließlich zurück zur Bremsscheiben-Mindeststärke: ich habe im Forum somit angefragt, um der Verkäuferin helfen zu können, falls dem Sachverständigen in seinem Gutachten allenfalls ein Fehler unterlaufen wäre.
Uns bleibt eigentlich nur der Trost, sich wenigstens nur über die eigenen ZKD-Probleme ärgern zu müssen!
Ausblick: vielleicht gibts einmal ein Cuvee von meinem 75 LE und dem verblichenen Trophy!
Mit oktogonalen Grüßen aus Wien
Franz
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das ist die Große Bremse.