...mahlzeit, es soll ja Leute geben die Ihren MGF als "Äffchen", "Diva", „Süße“ o.ä. betiteln, für mich ist es mittlerweile nur noch ein elendiges Miststück und wenn ich nicht bereits soviel Zeit, Geld, Arbeit und NERVEN! in die Karre investiert hätt, würd ich das Teil direkt in die Schrottpresse bringen. Hätt ich mir bloß nen MX-5 geholt...ok, der letzte war jetzt derb und auch nicht ernst gemeint. Also will ich mal meine Frustgeschichte niederschreiben, eventuell findet sich ja der eine oder andere darin wieder oder bekommt dadurch etwas Hilfe in Punkto Fehlersuche, falls eure Karre auch grad nicht anspringt.

Gekauft hab ich das "gute Stück" im Februar diesen Jahres beim Gebrauchthändler, hatte mich nat. vorher schlau gemacht was so einen MG betrifft, überwiegend hier im Forum – und das war auch absolut hilfreich. Die Karre stand beim Händler seit knapp einem Jahr unter freiem Himmel, sprang sofort an (bin ohne Voranmeldung dort aufgekreuzt, gleich rein, wwrrroooooaaaamm), dann auf die Bühne, alles von unten durchgeleuchtet, innen, außen, alles gründlich ohne Händler getestet, ausführliche Probefahrt (alleine, "Schlüssel steckt, wie lang brauchst du, Stunde? Ok, viel Spass"). Tja, nachdem ich die Karre ca. 3 Stunden unter die Lupe genommen hatte + Probefahrt, war klar, der wirds wohl, Preis passte, hatte zwar schon 5 Vorbesitzer, aber Serviceheft war vorhanden, alle Reparaturen, Rechnungen, HU-Berichte vorliegend. Letzte AU/HU 9/12 ohne Mängel bestanden. Einige Tage später gekauft, eingepackt und mitgenommen. Auspuff war schon verranzt, Innenraum verlebt, Frontscheibe verkrazt usw, aber bei dem Alter und Preis akzeptabel.

Die nun folgenden drei Monate hatte ich mit der Karre sauviel SPASS! Es ist wirklich das reinste Vergnügen mit dem Teil zu fahren, wenn er denn anpringt! (was er ja auch bis zu diesem Zeitpunkt anstandslos tat, kein würgen, nix, Zündung an und lief)

Dann irgendwann ist es passiert, Autobahn, schön vorsichtig immer brav mit 120 - man genießt ja die Fahrt - nimmt kein Gas mehr an, ruckelt, geht aus. ADAC hat schon gestöhnt als der das Auto sah…

Nach zehn Minuten Fehlersuche wurd der schon langsam nervös, weil nix zu finden war. Batterie, Sicherungen, Anlasser, Spritpumpe, alles gut. Zündspule, Kabel, Verteilerkappe, Finger waren erst 6 Monate alt, vom letzten Vorbesitzer alles erneuern lassen. Schlußendlich: Kat is zu, kommt nix mehr raus. Also ab in die Garage. Gut, Endschalldämpfer und Kat waren eh schon Gammel. Also alles ab und vom Motor weg alles neu in Edelstahl, zzgl. Lambdasonde, Hitzeschutz, Aufhängung, Cat saver nuts usw. Komplette Abgasanlage erneuert, gestartet – und er springt sofort an. Runtergebockt, Zündung aus, an, aus, an, auf´n Hof hin und her gefahren, vor, zurück, im Kreis, Gasannahme gut, alles gut. Ok, es qualmte etwas im Motorraum - hatte vergessen eine Schraube zwischen Krümmer und Flexrohr festzuziehen. Also nachgezogen, bissel Qualm an der Lambdasonde, diese noch mal nachgezogen, alles dicht und ab auf die Strasse.

Nach 500 Metern das gleiche Drama wie vier Wochen zuvor, nimmt kein Gas an, ruckelt, geht aus. ADAC…Wieder das gleiche Spiel, Diagnose diesmal – Kurbelwellensensor hin. Also wieder Garage, aufgebockt und seitdem folgendes getan:

Kurbelwinkelgeber (CKP-Sensor) erneuert, (der Stift war extrem verdreckt)
Kraftstoffpumpenrelais (Main Relay) ausgebaut, Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Kühlmitteltemperaturfühler (ECT-Sensor) Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Wassertemperaturanzeigesensor, Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Lambdasonde Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt, Sonde nochmals festgezogen
Verbindung Krümmer/Flammrohr nochmals nachgezogen
Umgebungstemperaturfühler (AAT-Sensor) Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Leerlaufluftregelventil (IACV) auseinandergebaut, geprüft, gereinigt (war extrem verdreckt)
Batteriekabel, Sicherungen/Kabel Frontraum geprüft & gereinigt, Kontakflächen blank geschliffen
Batterie aufgeladen, danach Spannung ohne Belastung: 14,3 V

Startvorgang hört sich besser an, aber Motor zündet weiterhin nicht

Drosselklappenwinkelgeber (TP-Sensor) geprüft, Kabel(an)bruch vermutet, wie kriegt man die Kabel von dem Stecker ab?
Zündkabel, Verteilerfinger, Verteilerkappe ausgebaut & geprüft, alles trocken, sauber, der Boppel in der Kappe ist freigängig
neue Zündkerzen eingebaut (wie fest muß man die eindrehen? jaja Nm stehen im Workshop manual, aber hab nur "großen" Drehmomentschlüssel)
alle Unterdruckschläuche abgebaut, geprüft, gereinigt
Kraftstoffabstellschalter ausgebaut, zerlegt, geprüft, eingebaut
zwei Massepunkte + Kabel/Kontakte im Motorraum blank geschliffen, geprüft, gereinigt
K&N Luftfilter ausgebaut, geprüft, gereinigt
Kühlmitteltemperatur-Sensor (braun) ersetzt, Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Ansauglufttemperaturfühler (IAT-Sensor) Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Motoröltemperatur-Sensor Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Main-Relay ersetzt, Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Stecker am Getriebe? (keine Ahnung was das ist) Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Anlasser Stecker, Kontakte/Kabel abgebaut, geprüft, gereinigt, blank geschliffen
Kraftstoffpumpe Stecker, Kontakte/Kabel abgesteckt, geprüft, gereinigt
Zündleitung Spule-Verteiler ersetzt,
Zündspule ausgebaut, Kontakte/Kabel geprüft, gereinigt
Verteilerfinger nochmals kontrolliert
ECU wieder eingebaut, diesmal ohne Silikondichtung, für besseren Kontakt
ECU Kabelbaum mit Kabelbinder entlastet

Startvorgang ohne Verbesserung, Motor springt weiterhin nicht an

Zwischenzeitlich hatte ich mir in China die Crackversion von CDP+ bestellt, (43 Ocken inkl. Versand per Landweg mit´m Panjewagen). Kam nach zwei Wochen, zollfrei und ließ sich auch anstandslos auf meinem Uraltlappi installieren. Also angestöpselt und gestartet. Die Kommunikation mit dem MG gestaltete sich dann doch etwas aufwändiger. Das Programm erkannte das Fz erst beim vierten oder fünften Versuch, wollt schon abbrechen, als das Hardwareteil plötzlich von Blau auf Grünlicht umschaltete und anfing Klackergeräusche von sich zu geben.

Für alle, die so was nicht haben oder kennen oder haben wollen, mal einige Bilder wie das aussieht (manchmal etwas wacklig geschossen, aber es sollte erkennbar sein)

Lustigerweise behauptet die Chinesensoftware meine VIN wäre falsch – FZ unbekannt. Irgendwie kam dann doch ne Verbindung zustande (man muß etwas an dem Stecker am Fahrzeug wackeln, die Verbindung sitzt scheinbar etwas locker) und ich konnte den Fehlerspeicher auslesen. Fünf Kandidaten waren hinterlegt (enttäuschend, hatte mit viel mehr gerechnet):

1 Sensor Kühlmitteltemperatur
2 Ansauglufttemperaturfühler
4 Außentemperatursensor
9 Ansaugrohr Drucksensor
11 Potentiometer Drosselklappenventil

Fehlerspeicher gelöscht, erneut ausgelesen, keine Fehler mehr, Anhand der nächsten Bilder kann man ja die anderen Werte ablesen, ich interpretier das mal so, das „eigentlich“ alles ok sein sollte. Fahrzeug springt deswegen trotzdem nicht an. Wenn er den liefe, könnte man sicher noch so einiges rumpielen mit dem Programm.

Tja, und nu???
Bin ich genauso schlau wie vorher.

Zündung ein,
Anlasser dreht,
Spritpumpe läuft an,
es riecht auch nach Benzin,
Kerzen sind feucht.
Von der Zündspule weg sollte hochspannungsmäßig alles passen, also kann es ja nur irgendwo vorher krampfen?

Ob ich Zündfunken hab, lässt sich allein nicht überprüfen und da die Karre 50 cm hoch aufgebockt ist, hab ich auch Bedenken, das, falls eine zweite Person startet, der oder diejenige dabei eine geballert kriegt. Wobei das nat. weiterhelfen würde (also der Funkentest, nicht das mein Starthelfer gebraten wird)

Falls jemand noch andere Lösungsvorschläge hat, gerne her damit.
Achso, Ende September wäre die HU fällig, aber wie ich das sehe, verschiebt sich das eh auf den Sanktnimmerleinstag.


Fazit: es ist Sommer, die Sonne scheint, mein Cabrio steht defekt in der Garage und ich fahr mit meinem Winter-Civic rum, wenigstens hat der Klima…es gas t mich nur noch an…

Auch wenn der Vorbesitzer Verteilerkappe und -finger neu gemacht hat würde ich die nochmal tauschen. Rob Bell hatte kürzlich ein ähnliches Problem und (als Technik-Guru vom MGF Register) auch alles mögliche in Betracht gezogen. Am Ende war’s auch der Verteiler, nach gerade mal 1.500 km.

Hier der Post mit dem Ergebnis, schau dir aber mal den ganzen Thread an: http://www.mgfregister.org/forum/viewto ... 20#p128263

Yep das Zeug aus dem Zubehör heute hält nur noch von früh bis Mittag - ist aber auch bei anderen Herstellern mittlerweile ein Problem und nicht nur MG typisch... Am besten versuchen noch was von den Original Rover zu bekommen...

danke männers, werds probieren

Aaaaain hättich noch:

Häng (wenn du Zugriff hast) mal ne andere Batterie dran, die „known good“ ist. Am besten neu oder fast neu. Mir sind mittlerweile zwei Fälle von defekten Batterien bekannt, die zwar eine Ruhespannung von dreizehn Komma irgendwas Volt lieferten und auch den Anlasser zum Drehen bringen konnten, aber Anspringen ging schlecht bis gar nicht. Fazit war, dass zwar der Strom da war, um den Anlasser zu bewegen (der ist ja recht spannungstolerant), dabei aber die Bordspannung soweit in den Keller gegangen war, dass die Elektronik (also auch die Zündung) Kapriolen drehte. Neue Batterie und alle Probleme gelöst.

N.B. würde das auch die vielen Sensorfehler erklären.

Wieviel bringt der Akku denn unter Last? Eventl. mal nen anderen oder neuen dranhängen. Lichtmaschine hat volle Ladeleistung?

Ups..., ja genau Mykel, den Gedanken hatte ich auch gerade, als ich den Megapost gelesen hatte...

andere batterie könnt ich probieren, daran sollt es nicht scheitern

Man kann auch eine gut isolierte Zange nehmen und damit das Zündkabel mit eingesteckter Zündkerze, während dem Startvorgang gegen Masse (Motor) halten, sicherer ist aber Zündkabel abziehen, lose Zündkerze reinstecken, Kerze mit einem Massekabel (überbrückungskabel) mit dem Batterie-Minus verbinden und Motor starten. So könnte man feststellen ob Zündfunke überhaupt vorhanden andere Möglichkeit wäre noch eine Stroboskopblitzpistole zu nehmen, die blitzt ja eigentlich auch nur wenn Zündfunke kommt.
Kann es ein, das Du mal die Zündung an hattest als Du die Stecker von den Sensoren abhattest?, wegen den ganzen Sensorfehler.

Hallo
Würde auch erst mal Verteilerkappe und Verteilerfinger tauschen ,hatte auch beim letzten teilespender auf der Heimfahrt ähnliche Symptome irgendwie nachhause gekommen und abgestellt ,Tage später wollte ich ihn umparken dreht aber springt nicht an alles mögliche versucht und zum schluß eine gebrauchte Kappe und Finger montiert und beim ersten Versuch gestartet



Gruß Michael

Ok, ich mach mir grad ne liste, was es sein könnte.
Was mir noch eingefallen ist, könnte es sein, das die Lima bzw. Zuleitung zur Batterie einen weg hat?
Gibts da irgendwo noch nen Massepunkt oder sowas?
Das könnte erklären warum die karre unterm fahren kein gas mehr nimmt, ruckelt und dann abstirbt und später auch nicht mehr anspringt, weil Batterie entsprechend runter und nix oder zuwenig nachkommt?
Wenn ich ihn mit Fremdstarten zum laufen bring, könnt man ja die Spannung von der lima anmessen bzw. müßt mir ja das CDP+ einen wert auspucken.

@Michael N.: hm, Batterie hatte ich grundsätzlich abgeklemmt, nur zum testen immer angeschlossen. Ich weis ja auch nicht, wie alt die Fehler schon waren...schwierig

Probier mal die verteilerkappe und Finger denke das könnte es sein



Gruß Michael

Hast du mal nach dem Benzinfilter gesehen ?
Nicht das der zu ist und der Motor bekommt zuwenig Sprit .

Der Filter ist erst ende 2012 ersetzt worden, Sprit kommt hinten an, hört und riecht man

Batterie abklemmen ist bei neuen Wagen keine gute Idee mehr wenn sie länger stehen....
Sie vergessen mit der zeit gern mal welche Steuergeräte wie zusammen gehören....

Ist das bei unseren Autos schon einmal jemanden passiert? Ich hatte meinen die gesamte Winterpause ohne Batterie da stehen, weil ich nicht wollte, dass ich im Frühjahr den Wagen erst überbrücken muss. Die fünf Monate waren auf jeden Fall kein Problem, ich musste nur die Schlüssel neu anlernen.
Heißt das ich hatte einfach nur Glück? Wäre schon blöd wenn man sonst nach der Winterpause erstmal in eine Fachwerkstatt geschleppt werden muss, um die Steuergeräte anzulernen...

Die Lucas Steuergeräte (bis Ende 2003, eckige Fernbedienungen) sind recht hart im nehmen. Die Pektron-Elektronik ab 2004 (runde FB) mag es gar nicht, wenn die Batterie leer wird während das Fahrzeug abgeschlossen ist. Es kann dann sein, dass die Zentralsteuerung (es gibt nur noch ein Steuergerät für Alarm, BCU und MFU) die angelernten Fernbedienungen vergisst. Dann ist Schluss mit lustig, denn eine bekannte muss man haben um neue anzulernen.

Ich hab das zum Überwintern immer so gemacht: Auto unverschlossen in die Halle stellen und dann Batterie abklemmen. Die Wegfahrsperre ist dann nicht aktiv. Falls nötig kann man dann immer noch die Türen mechanisch verschließen. Muss man Dan aber dran denken, die Türen vor dem Wiederanklemmen der Batterie wieder aufzuschließen. Sonst kommt die Elektronik evtl. durcheinander. So hat das immer problemlos geklappt, auch mit der Pektron-Prinzessin.

Okay dann bin ich beruhigt
Es gibt also doch gute Gründe einen älteren TF zu fahren

Ich klemme die Batterie jedes Jahr von meinem TF ab, nie prob. gehabt.

stimmt schon, was oben in Punkto "vergessen" gesagt wurde, bei meinem Civic muß man höllisch aufpassen, die Batterie nicht zu lang abzuklemmen (da reichen schon 12 h fürs aufladen), dann erkennt er nach dem Wiedereinbau die Schlüssel nicht mehr und legt die Karre lahm. Passiert auch wenn man den Ersatzschlüssel nur alle Jubeljahre mal verwendet. Und dann wirds teuer, ich wechsel bei den Schlüsseln schon routinemäßig alle 2 Wochen. Das nur nebenbei, ansonsten: "neue" originale Rover/Lucas Finger und Kappe sind unterwegs, schau mer mal.

Hallo dige,
Nur mal so,
wenn ich deine to do Liste lese wird's einem echt schwindlig, was man so alles macht nur um das "Miststück",
wie du es nennst, wieder zum Läufen zu bekommen.
Mir ist aufgefallen, dass du den Kraftstoffstopschalter ausgebaut geprüft und wieder eingebaut hast.
Hast du ihn auch wieder aktiviert ?also wieder eingedrückt?
Am ehesten tippe ich auf eine defekte Batterie. Du schreibst , nach dem Aufladen hatte sie 14,3 Volt.
Dieser Wert war mit Sicherheit nach dem Abklemmen vom Ladegerät. Wie war denn der Wert nach 6 Stunden
oder am nächsten Tag? Der Normalwert einer proppenvollen Batterie beträgt 12,8-12,9 Volt.
Erst nach erfolgloser Starthilfe mit deinem Civic kannst du die Batterie ausschließen.