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Beitrag Vorstellung neues Mitglied
Hi Freunde und Feinde englischer Automobile,
ich bin neu im Forum, darum schreibe ich etwas über meine englischen Erfahrungen.
Vor ca. 2 Jahren kaufte ich mir einen super gepflegten MGF Brooklands (english racing green, beiges Dach, beige Lederausstattung Holzdekore), der zu diesem Zeitpunkt gerade 44000 km auf der Uhr hatte. Nach vielen Jahren des Autofahrens, überwiegend mit langweiligen Mercedes Limousinen glaubte ich schon gar nicht mehr, dass mir das Autofahren Spaß machen könnte. Aber jedes Mal, wenn ich jetzt aus dem MG stieg, war ich glücklich.
Eine Bekannte ließ mich mal ihren Mazda MX5 Probe fahren. Als ich wieder ausstieg sagte ich etwas wie „ nicht schlecht, aber halt ein typisches Hausfrauenauto“
Kurzum- in meinen MG war ich richtig verliebt.
Trotzdem habe ich ihn irgendwann auf einer längeren Fahrt hart rangenommen. Auf der Autobahn erreichte ich laut Tacho Geschwindigkeiten bis 230 km/h.
Ich kam auch gut wieder zu Hause an, aber anschließend nahm das Schicksal seinen Lauf.
Kurz danach bemerkte ich in der Stadt, dass die Temperaturanzeige im Roten Bereich gelandet war. Ich stellte den Motor ab, ließ ihn abkühlen und fuhr dann gleich in die nahe gelegene Werkstatt für Britische Automobile. Dort stellte man fest, dass zuwenig Kühlflüssigkeit im Motor war und füllte nach. Dann ging es wieder eine Weile gut, aber es fehlte immer öfters Kühlwasser. Der Motor lief weiterhin rund , ruhig und satt, als aber irgendwann Spuren von Wasser im Öl auftauchten, war der Fall klar.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Wagen knapp 70000 km auf der Uhr. Ich war also etwa 25000 km gefahren und hatte bis dahin keinerlei Probleme gehabt. Abfallende Griffe von der Spiegelverstellung, eine geplatzte Heckscheibe und einen defekten Fensterhebermotor (ich habe im Autoteileladen einen Fensterheber von Mercedes gefunden, der nach wenigen Minuten Bearbeitung perfekt passte, sicher qualitativ besser ist als der Originale und dazu noch viel billiger), will ich nicht als Probleme bezeichnen. Ich war bis dahin noch des Lobes voll.
Also in die Werkstatt. Dort wurde der Kopf geplant, die ZK-Dichtung, die Wasserpumpe, der Zahnriemen und die Spannrolle gewechselt (ca 1100 €). Es wurden natürlich neue Kopfschrauben verwendet, die ZK-Dichtung war aber die Originale von MG.
Danach schien wieder alles in Ordnung zu sein.
An einem wunderschönen warmen Sonntag, wir waren zu einer Hochzeit eingeladen, nahmen wir natürlich den MG. Nach ca. 60 Kilometern auf der Autobahn war der Temperaturanzeiger plötzlich wieder am Anschlag.
... Motor sofort abgeschaltet, im Ausrollen erreichten wir glücklicherweise noch eine Ausfahrt. Der Kühlwasserbehälter dampfte und pubte beunruhigend. Nachdem ich vorsichtig den Druck abgelassen hatte sah man, dass wieder Kühlflüssigkeit fehlte. Weit und breit war kein Haus, geschweige denn eine Tankstelle zu erreichen. Nur ein Baggersee war in der Nähe.
Also im feinen Zwirn runter zum See und mit einem irgendwo gefundenen Gefäß Wasser holen. Dabei versank ich noch fast mit den Anzugschuhen im Lehm. Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt sein können.
Aber die Temperatur war dann wieder normal, Geschwindigkeiten über 100 km/h vermied ich tunlichst und so kamen wir dann auch noch rechtzeitig zur Hochzeit und auch irgendwann wieder nach Hause.
Am nächsten Tag also wieder in die Werkstatt. Dort fand man nichts. Eine ausgiebige Probefahrt sei ohne Auffälligkeiten gewesen, man habe aber sicherheitshalber nochmals entlüftet.
Schnelles Fahren vermied ich fortan, dennoch musste in kürzeren Intervallen Wasser nachgefüllt werden. Ansonsten lief der Wagen tadellos.

Eines Morgens ließ er sich plötzlich nicht starten. Der Anlasser ruckte kurz und drehte dann nicht weiter. Blitzeschnell diagnostizierte ich eine defekte Batterie und besorgte gleich eine Neue. Aber es drehte sich noch immer nichts. Ich ruckelte den Wagen mit eingelegtem Gang ein Wenig hin und her um zu sehen, ob der Motor sich drehen ließ, war mir aber nicht ganz sicher. Dann nochmals ein Startversuch: Der Motor sprang an, es gab ein lautes qualvolles Geräusch und dann war Totenstille. Ich ließ den Wagen in die Werkstatt schleppen und am nächsten Tag rief mich der Werkstattmeister an. Schon an der Stimme merkte ich, dass jetzt nichts Gutes kommen würde. –- 6 Ventile abgebrochen, die teilweise umgekehrt in Kopf und Kolben steckten, Die Laufbuchsen von den Metallkrümeln voller Riefen, kurzum—Totalschaden!
Da ich normalerweise nicht so leicht zu entmutigen bin, machte ich mich an die Suche nach einem Motor. Ich dachte, wenn man schon soviel Aufwand betreibt, dann soll es wenigstens ein VVI oder besser noch einer mit 160 PS sein.
Schließlich stieß ich bei einem afghanischen Autohändler auf einen ZR 160.
So ein Auto ist eigentlich nicht wirklich mein Fall. Meine Frau drohte zudem, mir einen Fuchsschwanz an die Antenne zu binden, wenn ich mit so einem Auto ankäme.
Aber dieses Auto schien so super gepflegt zu sein—TÜV fast neu, Auspuffanlage komplett neu, Reifen gut, innen und außen tadellos—dass ich nicht wiederstehen konnte.
Auf den 100 Kilometern nach Hause schien sich das auch zu bestätigen. Alles funktionierte anstandslos, nichts klapperte, Fahrwerk und Motor machten einen perfekten Eindruck.
Am nächsten Morgen bemerkte ich eine kleine Wasserpfütze unter dem Auto, etwa unterhalb der Wasserpumpe.
O.k. dachte ich, dann muss eben die Wasserpumpe ersetzt werden. Der zu Rate gezogene Werkstadtmeister bestätigte mich noch in meiner Diagnose.
Aber es ist nicht die Wasserpumpe! Bei laufendem Motor sieht man, wie Wasser unter der Kopfdichtung durchdrückt. ------------


Mein Verhältnis zu englischen Autos und afghanischen Autohändlern kühlte merklich ab.

Durch die Lektüre aller verfügbarer Informationen glaube ich aber, dass ich den K-Motor jetzt genug kenne, um das selber hinzukriegen. Im derzeitigen Stadium des manischen Tatendranges glaube ich sogar, dass man den Cabrio-Motor wiederbeleben kann. Hierfür brauche ich einen Zylinderkopf, ein paar ordentliche Laufbuchsen und die Kolben.
Ich überlege mir auch, ob ich nicht den Kopf vom 160er in den MGF bauen könnte. Für den ZR wären auch weniger PS noch o.k.
Für Rat und Tipps bin ich immer dankbar. Zudem würde ich mich freuen, auf diesem Wege an Ersatzteile (siehe oben) zu kommen.
Am Wochenende will ich das Werkzeug rausholen.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten.

Viele Grüße


Do 21. Mai 2009, 23:57
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Beitrag Re: Vorstellung neues Mitglied
.. na denn mal gutes gelingen. Ich denke eine Versuch ist es auf jeden Fall wert :up:

Gruss, Gallex der die abgerissene Ventilgeschichte nur zu gut kennt und auch alles oberhalb Kolben neu hat : )

_________________
Quattro bedeutet daß man erst dort steckenbleibt wo kein Abschleppwagen mehr hinkommt : )


Sa 23. Mai 2009, 19:59
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Beitrag Re: Vorstellung neues Mitglied
Ich überlege mir auch, ob ich nicht den Kopf vom 160er in den MGF bauen könnte.

Diese Überlegung vergiss mal ganz schnell wieder weil das nicht funktioniert.


Gebrauchte Motoren gibts wie Sand am Meer mitlerweile nur weiß man nie was man bekommt.

_________________
Gruß Uwe


Sa 23. Mai 2009, 20:55
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