Ich hab nochmal ein bisschen rumgegoogelt, und es gibt wirklich Runflat-Reifen in 15" und 16" Größen, hätte ich nicht gedacht. Allerdings habe ich nur einen einzigen für unsere Schätzchen gefunden, den Nokian WR D3, einen Winterreifen also. Der kommt auch in der Größe 185/55R15, würde also im Winter auf den billigen 15-er Felgen passen. Alle anderen interessanten Größen (205/50R15, 195/45R16 und 215/40R16) sind als Runflat nicht zu finden, was auch klar ist, da bei dem niedrigen Querschnitt wahrscheinlich nur schwer eine entsprechende Verstärkung der Reifenflanken möglich ist.
Nokian nennt das dann aber nicht Runflat sondern Flatrun-Technologie - FRT - (
) und schreibt dazu Folgendes:
Nokian hat geschrieben:
Die Konstruktion der Nokian-FRT-Produkte ist stärker als gewöhnlich. Auf den Reifenflanken gibt es eine Spezialkomponente, durch die die Steifheit der Flanke beim Fahren mit einem leeren Reifen vermehrt wird. Ist der Reifendruck normal, funktionieren die FRT-Reifen genau so wie die gewöhnlichen Reifen.
Mit den Flat-Run/Run-Flat-Reifen ist es möglich, selbst nach einer Reifenpanne weiterzufahren. Mit einem leeren Reifen können ca. 50 Kilometer bei voller Last zurückgelegt werden. Gibt es aber nur eine Person im Auto, kann die Transferstrecke sogar 150 Kilometer betragen.
Als Höchstgeschwindigkeit empfiehlt Nokian Tyres 80 Stundenkilometer. Bei einem sehr glatten Fahrwetter lohnt es sich, die Geschwindigkeit auf 50 Kilometer zu beschränken.
Nun fein, so ein Winterreifen mit dem man nach ’ner Panne weiterfahren kann, anstatt in Schnee und Eis neben der Karre zu knien und die vereisten Radmuttern loszudrehen. Dazu sollte ein vollbesetzter MGF bei dem geringen Gesamtgewicht ja mit Sicherheit noch 100 km fahren können. Aber das bleibt Theorie:
Nokian hat geschrieben:
Aus Sicherheitsgründen können die Flat-Run/Run-Flat-Reifen nur unter solchen Wagen montiert werden, die mit einem im Bordcomputer integrierten Reifendruckkontrollsystem bzw. einem anderen Warnsystem für Reifendruckänderungen sowie mit einem Fahrstabilitätssystem ausgestattet sind.
Während die Reifendrucküberwachung sich mit speziellen Ventilkappen nachrüsten ließe, bleibt bei uns das ebenso notwendige ESP natürlich außen vor. Spätestens damit ist dann also Schluss mit Runflat, Flatrun oder wie auch immer das heißen mag. Aber für den Sommer scheitert das Projekt ja eh schon an den nicht verfügbaren Reifengrößen.
Die nächste Krux ist dann eine eventuelle Reifenreparatur nach leichter Punktion:
Nokian hat geschrieben:
Die Schäden (z.B. Nagelstiche usw.), die sich auf der Lauffläche der mit dieser Konstruktion gefertigten Reifen befinden, können mithilfe eines Tubeless-Flickens repariert werden, wenn eine 100-prozentige Sicherheit darüber besteht, dass mit dem Reifen nicht mit einem zu geringen Druck oder im leeren Zustand gefahren worden ist. Der Reifen muss sowohl von innen als auch von außen sorgfältig überprüft werden, um mögliche Schäden festzustellen, die daraus folgen, wenn man eventuell mit einem zu geringen Reifendruck fährt. Selbst eine kurze Fahrt mit einem leeren Reifen kann im Allgemein dazu führen, dass sich die auf der Flanke befindliche Verstärkungskomponente aus der Karkasse löst. Das kann man mit baren Augen nicht sehen.
Wenn der Reifen also mal als Notlauf gefahren wurde, darf der nicht mehr repariert werden. Dazu folgende Geschichte:
Bei mir hat sich mal des nachts ein Schelm an meinem Ventil zu schaffen gemacht. Ich also am nächsten Morgen das Ersatzrad drauf, ab zur nächsten Tanke und wieder vollgepumpt. Nicht spaßig und insgesamt ne gute ¾ Stunde verloren, aber zumindest kein finanzieller Verlust. Wenn ich jetzt mit dem platten Flatrun Reifen ein paar km zum nächsten Reifenonkel hopple (einfach nur Tanke ist dann ja nicht) kann ich auch gleich noch den Reifen wegschmeißen, klasse.
Mein Fazit: Ich hab lieber ein (regelmäßig geprüftes!) Ersatzrad dabei, auch wenn das etwas Platz kostet. Da weiß man, was man hat